Sonntag, 23. Dezember 2018

Weihnachten war auch schon mal weißer... ;))

nee, ich beschwer mich ja gar nicht... 😊 Draußen ist es frühlingshaft mild, die Schneeglöckchen stehen schon in den Startlöchern und morgen ist Weihnachten.

Dieses Jahr gibt es mal wieder ...naja, wie jedes Jahr: einen Charakterbaum. Dieses etwas opulente oder korpulente Weihnachtsbäumchen wuchs in enger Umarmung mit einem Apfelbäumchen bei meinen Eltern.

Es hat hinten fast kaum Äste dafür umso mehr an der Seite...eigentlich sieht es nun eher wie ein kleines Waldstück in meinem Wohnzimmer aus. (Zum Vergleich: der letzte Charakterbaum war eher hager und wusste nicht so recht wohin mit seinen Ästen ;)


Jaaaa, der passt eben nur auf ein Querformat ;) ...hui, und den Kabelsalat sieht man auch nur, wenn man mal ein Foto macht.

Hast du schon alles fertig? Geschenke eingepackt, Plätzchen gebacken und das Weihnachtsessen geplant? Ich hatte dieses Jahr schon einige Tage vorher frei und was soll ich sagen: Der Weihnachtsmann kann kommen - ich bin fertig!! Ohne Stress und Hektik. Wenn es jetzt noch ein bisserl schneien würde...aber ach, ich bin schon zufrieden, ganz unerwartet hat sich auch im "Frühlingswetter" ein fettes Weihnachtsgefühl in mir breit gemacht.


...und meine Stickerei vom letzten Jahr habe ich auch wieder gefunden. Es wird wohl mal ein Weihnachtskissen werden - aber dieses auch dieses Jahr schaff ich die "deadline" nicht mehr ;))) So ist das mit den Projekten. Manches bleibt liegen, um wieder gefunden zu werden und manches braucht einfach noch ein Jahr.

Dieses Jahr hatte einige neue und inspirierende Projekte im Gepäck - bin gespannt, was die Raunächte fürs neue Jahr verkünden. Am Jahresende halte ich Rückblick, um los zulassen, was belastet, mich an die wertvollen Momente zu erinnern und leer zu werden für das Neue.

Ich wünsche dir, zauberhafte Weihnachten, Momente die dein Herz berühren und gib dem  Weihnachtsmann, wenn er morgen bei dir klopft, einfach mal ein Tässchen Glühwein - verdient hätt´er es ;))


Liebste Grüße, deine Weihnachtsfrau









Sonntag, 28. Oktober 2018

Nein, ich bin nicht ausgewandert

Nach soo langer Blog-Abstinenz soll es endlich mal wieder ein "Lebenszeichen" geben ...

Ich würde euch jetzt gern erzählen, ich konnte mich nicht um meinen Blog kümmern, weil

  • ich um die Welt gesegelt bin und mein Internet zu Hause vergessen hatte ;)))
  • ich in die unendlichen Wälder von Schweden ausgewandert bin und habe bis gerade eben Holz gehackt für den Winter
  • oder...ich war ein halbes Jahr zum Schweige- und Yoga-Retreat auf Bali 

Aber nix von alledem stimmt. Wahr ist: ich habe gearbeitet, war oft wandern, habe Bücher gelesen, war im Kino und war wieder arbeiten, habe leckere vegetarische Sachengekocht und gebacken und bin verreist...und habe dann meine komplette "Rest"zeit in ein berufliches Blogprojekt gesteckt.

Aber bevor ich dazu mehr erzähle, nehme ich Dich mal mit durch meine letzten Monate...

Im Frühjahr und immer wieder auch im Sommer war ich auf dem 66-Seen-Weg unterwegs, der sich rund um Berlin schlängelt und manchmal großzügige Kurven z.B. durch den Spreewald einbaut...also man läuft nicht exakt die Stadtgrenzen ab ;)

  

....ich bin im Regen gelaufen und bei 30 Grad, habe im Wald geschlafen...und bin in viele Seen gesprungen, die ich vorher nicht kannte.
So schön ist es knapp vor der Haustür ;)) ...gut dass ich IMMER NOCH NICHT ganz rum bin - insgesamt sind es 400 km...und bis jetzt habe ich wohl 300 km abgewandert.


Im Mai durften meine Wanderschuhe sich dann statt im Brandenburger Flachland mal auf richtigem Felsgestein und Höhenwegen austoben - wir wanderten 14 Tage in der Tramuntana. Das ist der phantastische Gebirgszug auf Mallorca (bis zu diesem Wanderurlaub habe ich mich immer mit Händen und Füßen gewehrt: "...nee, nach Malle kriegen mich keine 10 Pferde!!" 
    

Und was soll ich sagen...Ich war einfach nur schockverliebt! So wunderbare Plätze, die wir besucht haben...Gassen und Dörfer jenseits von Massentourismus-Charme, herrliche Natur...die sogar duftet, wenn die Orangen blühen...einfach der Wahnsinn!

Nach dem Wandern verbrachten wir noch ein paar Tage in einem winzig kleinen Häuschen in einem Orangengarten. Es war völlig ausreichend, dass der größte Raum eine urig-gemütliche Küche war...wir wollten eh nur auf die Orangen und auf die Bergkulisse schauen. (In der Collage, das ganz rechte Foto in der obersten Bilderzeile ist diese Küche und die beiden folgenden Bilder)


 ...ich bin ganz schön viel zu Fuß unterwegs gewesen, fällt mir auf... ;)
Im September musste Mr. Urban White mit und wir sind durch die abwechlungsreiche Natur des Spreewaldes gewandert. Ruhe, Natur und Spreewaldgurken! 


Mittlerweile sind wir tatsächlich im Herbst gelandet - mal sehen, ob es mich zum Wandern nochmal aus der Hütte zieht...

Aber ich wollte ja auch was zum beruflichen Blog erzählen...
Wie jede von Euch weiß, die auch einen Blog haben - das braucht Zeit und Muße! ...und als ich meinen beruflichen Blog "Kinderwunsch-Relax"startete, habe ich soviel Liebe, Power und Zeit hinein gegeben, dass die einfach hier im Blog fehlte...Was wird nun aus Urban White? Ich mag diesen Blog auf keinen Fall aufgeben, dafür liebe ich Urban White zu sehr. Wahrscheinlich werde ich hier andere Rhythmen finden und zwar selten, aber kontinuierlich schreiben...also lauft nicht alle davon, der Blog ist nicht tot ;)))

Und auch wenn es thematisch was gaaaanz anderes ist, schaut doch gerne mal, was ich sonst noch so blogge 😃😉auf Kinderwunsch-Relax

Und neben Wandern und Arbeiten habe ich auch immer für das leibliche Wohl gesorgt - hier meine Lieblingspizza nach Alys Fowler mit Ruccola und KAPERN!


So, und nu mach ich es mir gemütlich - ich bin irre glücklich, dass ich diesen Post heute zustande gebracht habe und wünsche Euch eine inspirierende Woche, lasst euch nicht von den Herbststürmen ärgern und holt die dicken Wollsocken von Oma raus 😄

Liebste Grüße

Eure 

Montag, 21. Mai 2018

Jenseits der Wege...

Was gibt es schöneres als ein laaanges freies Wochenende (ja, na gut: ein langer Urlaub:), aber gerade der Wonnemonat Mai beschert uns durch seine Feiertage und Brückentage ja allerlei freie Zeit, die es gut zu nutzen gilt. Man könnte seine Steuererklärung machen, Fenster putzen...oder einfach abhauen...


Und so planten das Tochterkind und ich im "Gut-Wetter-Modus" das 1. Trainingslager für die geplante Winter Nordkap Tour...die uns 2019 zu den Nordlichtern führen wird (Warum?...das könnt ihr hier nachlesen)
Wir wollten abseits der großen Straßen die heimische Ostsee erkunden, das enge Miteinander erproben (1. Lektion: Schulung der kommunikativen Fertigkeiten: ...wer sagt, wo´s lang geht und wer hat das letzte Wort?), das "Einfach-im-Auto-schlafen" (mit Hund!) erproben: auf Feldwegen, verlassenen Waldparkplätzen und im Niemandsland...und ein Gefühl entwickeln, was wir wohl alles brauchen werden, wenn´s in den hohen Norden geht (...zum Beispiel: eine 2. Auto-Batterie, ein durchdachtes Stau-Konzept für Socken, Lebensmittel und Kleinteile und Hörspiele)


Unsere erste Nacht verbrachten wir kurz unterhalb von Barhöft auf einem Waldparkplatz "ohne alles" außer Mülltonne - dafür ein unglaubliches Sternenzelt in der Nacht! ...kurz vor 22:00 Uhr brach der "Krimi" Moment an...ein anderes größeres Auto fuhr langsam Kreise auf dem Parkplatz...parkte
...wir hielten die Luft an..."Steigt da wer aus?? Kannst Du was sehen..?" Grusel, Grusel... ! Bella wollte schier platzen, wollte alle und jeden verbellen und "auffressen"...durfte aber nicht...grummelte beleidigt vor sich hin... Nach einigen Minuten war klar, ein Paar, das auch "einfach-im-Auto" übernachten wollte...na dann: Gute Nacht allerseits!


Jenseits der Wege, der viel befahrenen Straßen auf den die Ostsee-Touristen dahinströmen, entdeckten wir unglaublich schöne Dörfer und Orte, zum Innehalten. Wir versuchten die Insel Koos zu besuchen (ich hielt mich bis dato für sehr Ostsee erfahren, hatte aber noch nie was von Koos gehört)...und es gelang uns auch nicht, weil wir uns doch auf den letzten Metern vor der Insel von Verbotsschildern abhalten ließen (das macht das winzige Inselchen um so geheimnisvoller), dafür "fanden" wir andere Orte, wie Gristow mit kleinem Hafen, dem Fischrestaurant "De Fischer un sin Fru" und einer imposanten Kirche und mancherorts Strand, an dem NIEMAND war, obwohl alle bekannten Badeorte der Ostsee sicher über Himmelfahrt aus allen Nähten platzten.


Etwas, dass wir schnell lernten: Es kommt IMMER ein Platz an dem man stehen, parken oder auch übernachten kann...man braucht nur etwas Geduld und sollte nicht schon nach 20 Minuten panisch werden...denn hinter der nächsten Biegung, dem nächsten 3-Seelen-Dorf kommt garantiert der ultimative Halteplatz für´s Kaffee-Päuschen ;)


Da uns nichts trieb, wir weder Ziel noch Ankunftszeiten hatten, wir uns "verfahren" wollten - denn das war das Ziel, begegneten uns auch verwunschene, ja mystische Dinge wie das ganz und gar von Apfelbaum und Holunder überwachsene Holzboot... wie aus der Zeit gefallen. Welche Geschichte sich wohl dahinter verbirgt?

Kulinarisch ließen wir es uns gut gehen: mit einem Camping-Gas-Kocher zauberten wir leckere "Ein-Topf-Gerichte" garniert mit dem, was die Wiese so hergab: Löwenzahn und Spitzwegerich ;)


Eine weitere Lektion des Roadtrips war: Spätestens alle 3 Tage sehne ich mich nach einer heißen Dusche...und daher verbrachten wir eine Nacht auf dem Gelände einer Kite-und Surfschule - ein schön schlichter und entspannter kleiner Caravan-Stellplatz mit Duschen, Strandbar und Holz-Bänken zum Sitzen und Kochen. Schon das ist gefühlt und gelebter Luxus, wenn man sein Glas mal kippelfrei abstellen kann! Gerade wenn man mit einem sehr aufgeregt-neugierigem Hund unterwegs ist, ist alles auf dem Boden abgestellte in unmittelbarer Gefahr...

Unser Mutter-Tochter-Roadtrip war ein wunderbarer Auftakt in Sachen, dem Leben die Chance geben, dass es einem begegnet...es waren die kleinen Momente, die zählten, in Erinnerung bleiben werden und weniger die "gemachten Kilometer" oder wie Goethe schon so schlau schrieb:


Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen.
Denn das Glück ist immer da. 
(Goethe "Erinnerung")

Schon das Nachbar-Bundesland kann zum exotischen Reiseziel werden, wenn man die Sehenswürdigkeiten und Hotspots mal links liegen lässt und einfach mal JETZT rechts abbiegt...

Die kostbare Nebenwirkung so eines Haustür-Abenteuers ist die miteinander verbrachte Zeit...

In diesem Sinne wünsche ich euch ein lauschiges Plätzchen, den Lieblingsmensch an eurer Seite und Zeit beides zu genießen ;))


Herzlichst, Eure 




Sonntag, 15. April 2018

Das Prinzip Vorfreude

...ist für mich eine wichtige mentale Strategie. Als Kind freut man sich mithilfe von Süßigkeiten 24 Tage auf Weihnachten...spätestens ab Mittwoch freue ich mich auf Freitag, denn da beginnt gefühlt das Wochenende...und ab Februar lauere ich stets im Wald auf die ersten Frühlingszeichen und freue mich über jedes kleine neue Grün und dicker werdende Blattknospen. Und warte voller Vorfreude. Jeder Tag ein neues "Türchen" im Kalender.
Und dann...quasi über Nacht legt der Wald in einem magischen Moment sein schönstes Frühlingskleid an...und schmückt sich mit leuchtend-weißen Buschwindröschen-Teppichen.


 
So ein leuchtend weißer Frühlingswald hat etwas ganz märchenhaftes, zauberhaftes an sich und ist eines meiner schönsten Frühlingsmomente. Ich werde dann ganz ehrfürchtig vor dem Wunderwerk, dass Mutter Natur da jeden Moment im Verborgenen und Offenbarten vollbringt, egal ob sie gut geschlafen hat, oder ob sie Montag-Morgen mag oder nicht...sie lässt blühen und wachsen...und vergehen. 


Und da ich eh den Blick schon auf dem Boden hatte, war ich gespannt, ob ich nicht auch ein paar wilde Hopfensprösslinge und frische Brennnesseln finden und pflücken kann. 
Oh jaa, da am Wiesenrand machte sich ein ganzes Nessel-Meer drauf und dran ein Brennnessel-Ozean zu werden. Ein paar Spitzen kamen ins Körbchen - genug um daraus ein so was von "Super-Food" verdächtiges Pesto zu zaubern ;) 
Das wird ein festliches Frühlings-Abendmahl! Voila ...der Gruß aus dem Wald:




...das war soo lecker!! Und so schnell fertig und aufgefuttert...dass ich nicht mal ein Foto 
geschafft habe. Aber hier habe ich mein Brennnessel-Pesto schon mal vorgestellt.
(Am Rand hab ich heute auch mal eines meiner inspirierenden Bücher verlinkt:
"Wilde Waldküche" - ein echter "Un"kräuter -Schatz mit wunderbaren Fotos und Rezepten.)

Das Prinzip Vorfreude lockt mich jeden Morgen in mein Gärtchen...vor zwei Wochenenden habe ich meine Hochbeete mal um einen halben Meter vor-verrückt, neu befüllt mit frischer Komposterde (ein Hoch auf den Kompost-Sieber;) und schon ein bisschen was gesät...und nun freue ich mich jeden Morgen auf das Entdecken neuer winzig kleiner Keimblättchen von Schwarzkohl, Ruccola, Salat, Mangold und Steckrübe...nur die Petersilie lässt sich noch nicht blicken...na, das wird schon noch! 


...und im Geiste sehe ich schon die Gemüse-Kinder sich in den Beeten drängeln.
Im Mai kommen noch Busch-Bohnen und Kapuzinerkresse dazu und wenn immer noch Platz sein sollte...noch mal Salat (Tomaten und andere edle Gemüse wie Paprika werden nix in meinem Wald-Schatten...) Merkwürdigerweise mag mein Beinwell den sandig-trockenen Boden unter einer großen Tanne und flieht schon aus seiner Beetbegrenzung...;)) Auch wenn jetzt ein Aufschrei des Entsetzens losbrechen sollte - aber die frisch ausgetrieben Beinwell-Blätter ess ich sogar*...

Also: zwei feine Beinwell-Blätter mit Kräuterfrischkäse bestrichen (das hält super - die Blätter haben einen Flaum) die Blätter wie zwei Klappstullen aufeinanderlegen, panieren und in heißem Olivenöl kurz braten...dazu frisches Pesto oder Preiselbeersoße...hmmm!!

So und freu ich mich sogar auf Montag...denn nur noch ein paar Tage und wir packen unsere Wanderschuhe ein und fliegen in den Urlaub ;))) Yippii!!

Ich wünsche Euch einen zauberhaften Frühling
Liebste Grüße
Eure





*... Beinwell, die wunderbare Knochenheilpflanze enthält Pyrrolizidinalkaloide...und das ist halt giftig, da Leberschädigend, aber nur wenn man irre viel davon isst...aber wie bei den meisten Dingen: die Menge macht das Gift. Auch Salz oder Zucker kiloweise gefuttert, wäre bzw. ist lebensgefährlich. (Na gut der Vergleich hinkt...Salz ist keine Pflanze, aber ihr wisst schon was ich meine...)




Sonntag, 11. März 2018

Mini-Abenteuer - Morgens im Wald

...oder im Szene-Sprech "Mikro-Adventure". Ja, wer hätte das gedacht: 6:31 Uhr ging heute die Sonne auf und zu dem Zeitpunkt saß ich bereits mit dem erwachsenen Tochter-Kind, dem müden Hund und einem wachen Kaffee im Wald ;))



Was für eine "verrückte" Idee...kaum ist das Lotta-Kind mal auf ein gemütliches Verwöhn-Wochenende "zu Hause" - schon schlägt sie die unglaublichsten Dinge vor: Mama, lass uns morgen früh zum Sonnenaufgang im Wald sein - das wird toll!!! ...Echt??? Nun jaa, warum eigentlich nicht...??? Hm, sie führte keine Gegenargumente an... Also gedacht - geplant und Wecker auf 5:10 Uhr gestellt (damit wir noch Kaffee kochen und einen Rucksack mit Taschenlampe und anderen überlebenswichtigen aber aberwitzigen Dingen packen können...) Spätestens um 5:55 Uhr von zu Hause (also Stadt) losfahren...

Es ist hier anzumerken: Wir beide sind von der überpünktlichen Sorte und standen schon 5:55 Uhr vorm Wald...es war hell !!! Also nicht soo hell als wenn die Sonne am Himmel stünde, aber soo hell, dass man keine Taschenlampe und schon gar nicht zwei Taschenlampen brauchte ;)) ...aha, das hätte ich doch anders erwartet...dunkler...

Nebel lag über den Wiesen, den Feldern im Wald...die Vögel quasselten leise miteinander ...und der (Stadt)Hund war völlig schlaftrunken und verstand die Welt nicht mehr...



Auf dem Weg zu unserem anvisierten "sunrise"-Platz trafen wie eine Reh-Großfamilie, die sich unheimlich und mystisch aus dem Nebel lösten, wir starrten uns gegenseitig an...der Hund schaute demonstrativ in die andere Richtung: Nöö, die sind ganz schön groß...wer weiß was das ist ...und die sind ja so Viele!!! 

Mensch und Rehe beäugten sich gebannt einige Sekunden, dann sprangen die Rehe ein paar Meter in den Nebel und schauten uns mit großen Augen weiterhin durch die Nebelschwaden an...





An der Wiese, die nach Osten schaute, angekommen, packten wir Thermokissen, Schlafsack (zum drauf sitzen), Thermoskanne und Gänsehaut aus...huuu war das schön!!! Da kann man erstmal gar nicht still sitzen... Was für eine Stimmung! Der Wald lärmt voller Vögel...im Nebel staken die Rehe übers Feld...irgendwo sitzt der Jäger und ärgert sich über unser Rumgeraschel und Gekicher (wir sahen sein Auto im Waldweg hinter uns) ...das war gelebter Tierschutz...;) Nach 20 Minuten verließ er seinen Hochsitz, stapfte durch den Nebel auf uns zu und zu seinem Auto...wir hatten wahrscheinlich die Tiere verscheucht durch unsere Morgen-Picknick-Anwesenheit... nix "vor der Flinte" heute...

Und dann kam sie...kletterte über den Horizont, nahm dem Wald und der Welt den Atem...schob ihre Strahlen über den Rand und tauchte uns und alles in goldenes Licht...Magisch, mystisch...unbeschreiblich!


Hier nehme ich Euch mal mit: 30 Sekunden-Video der 30 Minuten bis zum Sonnenaufgang im Zeitraffer (mit hektischem Hund ;)) 



Im Wald den neuen Tag zu begrüßen, was für ein unbeschreibliches Erlebnis!! Das solltet ihr echt mal als Mini-Abenteuer ausprobieren! Man fühlt sich so beschenkt, so frisch...so wach!!! Alles funkelt. Alles atmet ein... Die Sonne versprach einen warmen Tag, man spürte es einfach... Die Luft so mild, der Nebel, der sich wie ein Schleier verzog. Am Himmel Gänse...auf dem Feld Graureiher. Tautropfen an allen Zweigen...Verheißung!



An so einem Ort mit einem dampfenden Kaffee in der Hand (...und nie nie hat ein Käsebrötchen so gut geschmeckt) lassen sich gute Pläne schmieden: Draussen schlafen im Wald, die ganze Nacht... (dann muss Bella-Hund aber bei Mr. Urban White bleiben...die war völlig "von der Rolle" und wäre sicher gern im warmen Schlafgemach geblieben ;)
Und: Im Winter ans Nordkap fahren um endlich endlich die Nordlichter zu sehen...eine gaaaanz alte Geschichte, die nun endlich wahr werden muss...diesen verwegenen Plan gibt es, seit das Lotta-Kind 4 Jahre alt ist und ich in Stockholm studierte...und ich versprach: Wir fahren Nordlichter kucken!


Ok, abgemacht...wir fahren 2019 kurz vor Weihnachten ans Nordkap. Denn: Es muss Winter sein... Kalt, karg...mit viel Chancen auf Nordlicht und ohne Touristen. (Jetzt ist es "öffentlich" und ihr seit Zeugen!! ;)

Aber erstmal kommt der Frühling...so unabwendbar, wie nur was! So wunderbar...so lebendig und bunt...wie diese kleinen wilden Waldkroküsse ;))




Ich wünsche Euch eine Woche, die die Sinne berührt und euch beflügelt...zu verrückten Plänen...;) WUUHUU!! Auf geht´s!



Eure 



Sonntag, 18. Februar 2018

Wohlfühlkalorien und grüne Anti-Stress-Prophylaxe

Hui, der Februar hat es in sich...Erscheint der kürzeste Monat unspektakulär und glänzt frostig mit kühlem Charme, so hatte er doch für mich eine sehr arbeitsintensive Zeit im Gepäck. Klar hat der Tag "nur 24 Stunden" - aber wenn man gefühlt an manchen Tagen nur 4 Stunden "wach" ist, ist das verdammt kurz ;))



Da musste ich mich mit kleinen legalen Doping-Mitteln behelfen: Wohnfühlkalorien in Form von Hildegard-Kuchen, Weihnachtsmann-Reste und meine wilden Kräuterfreunde...
An frostfreien Tagen sprießt die Natur als habe sie einen Deal mit der Sonne gegen das Winter-Grau geschlossen: wenn die Vogelmiere 10 cm schafft, dann kann der Winter einpacken, dann ist Frühling... Der Winter hält trotzig dagegen und knabbert über Nacht mit seinen Frostzähnen die gewachsenen Zentimeter wieder auf 5 cm runter...



Ich drücke der Sonne die Daumen (da bin ich parteiisch) und freue mich am Wachsen von Gundelrebe, Wiesenschaumkraut und Scharbockskraut...Vogelmiere und frischen Zitronenmelisseblättchen. Lecker Unkraut!!! (Die meisten meiner Nachbarn würden schier panisch werden, wenn es sooo in ihren Beeten wuchert ;))

Das grüne Zeug hilft wunderbar gegen Winter-Müdigkeit und mentalen Anflügen innerer Zerrissenheit...boah, wieder nicht alles geschafft, kuck nur mal auf deinen Schreibtisch...!!!  

Dann lass ich nämlich sämtliche Schreibtisch-Häufchen sich weiter aufstapeln und geh erstmal raus... Die Nase kurz über dem Garten- oder Waldboden - das bringt mich herrlich wieder runter ;) Man könnte es ganz hip als "natural Mentalcoaching" oder "Waldbaden mit Achtsamkeitstraining" bezeichnen...für mich ist es "Mein Anti-Stress-Programm" ;)



All die kleinen frischen Blättchen ergaben eine feine grüne Kräuterbutter, die sich phantastisch auf frisch gebackenen Brotfladen machte...das Einfache ist doch oft das Beste!




Gestern hielt ich auf einer großen Veranstaltung einen sehr speziellen Vortrag zur Wirkung von Stress auf das Immunsystem und muss doch heute sehr schmunzeln... ich sollte mir ab und zu einfach mal selbst zuhören ;) ...denn seit Tagen kichern die kleinen Stresshormone in mir und lassen mich nicht gut schlafen, meine Nebennieren stöhnen...und mein Kopf rattert... So, Feierabend! Hildegard hilf!! Da muss ein Kuchen her - schnell...mit Sahne!!!
Da schon Hildegard wusste "...wer ein leeres Hirn hat, der esse oft Mandeln" und Zimt "...es löst die schädlichen Säfte, die den Kopf stumpf machen" und da die Nervenkekse mir zu wenig süß erschienen, fiel meine Wahl auf den bewährten Hildegard-Kuchen - nahm aber nur die Hälfte des Rezepts....Hm, der duftet!



Und zack...Sofort-Heilung meiner Stress-Symptome! Müsst ihr mal ausprobieren ;))
"....zu Risiken und Nebenwirkungen nicht Waage und Hosenbund befragen..." Denn auch die Sahne enthielt einige Stoffwechsel aufmunternde Stoffe wie Zimt und Amaretto...Ja, ja, das Notfall-Kit gegen Winterblues ;)  

Und auch noch nicht erwähnt: endlich haben wir mal wieder den Pinsel geschwungen und die Küche renoviert...da kann doch der Frühling kommen...hach, herrlich, so frische Farbe an der Wand (...auf den Hausschuhen, der Jeans...und sonst wo)



Wie ihr sehen könnt, die wunderbaren Apothekergläser, die ich mir im Silvesterurlaub gegönnt habe sind zwar noch ungefüllt, aber sehen schon verdammt gut aus.
Nee, die bleiben sicher nicht über der Spüle stehen, da ist sicher zu feucht für Teekräuter, Gewürze & Co., aber zum Anschauen stehen sie da erst mal gut ;)


So, jetzt geh ich mal wieder schauen, wie weit die Vogelmiere so gekommen ist...vielleicht ist ja bald Frühling. ...und bisserl draussen sein, ist auch mit "ohne Sonne" entspannend...und danach ein dickes Stück Kuchen...

Macht es Euch gemütlich - einfach mal alles liegenlassen - es läuft meist nicht weg ;)


Liebste Grüße
Eure  
   







Montag, 8. Januar 2018

Noch ist es frisch und wild-schön...lassen wir es wachsen

...das neue Jahr. Ganz kalt zeigt es uns heute seine schöne Schulter: Sonne, blauer Himmel...klirrend kalt....Herrlich! Noch fühlt es sich sooo jung und still an und dennoch ist im Verborgenen schon Vieles am Wachsen und Werden...kleine grüne Spitzen schauen aus der Erde, die Knospen der Bäume werden dicker, es schwirrt Leben in der Luft - die Gänseformation am Himmel unterhält sich lautstark, ob der Weg in den Süden noch lohnt ...und dennoch: Noch ist Ruhe angesagt, Kräfte sammeln ... für den großen Auftakt im neuen Jahr.


Die Schwäne vor Travemünde sind am Neujahrstag am Putzen und Schön-Machen...das neue Jahr kann kommen!
Wir Menschen brauchen etwas länger, um das Neue, das Frische, das Was-Werden-Kann zu spüren...und mit offenem Herzen zu begrüßen. Der Neujahrstag ist ja oft der Silvester-Ausnüchterungstag ;) Wir versuchen seit einigen Jahren dem großen Silvester Rummel zu entfliehen und Städte, in denen wir noch nicht waren, zu besuchen... diesmal Lübeck. ...im Regen!!


Die Löwenapotheke war eine wunderbare Entdeckung...neben duftenden und heilenden eigenen Produkten gab es traditionelle Apothekengläser für meine Sommerkräuter...da konnte ich nicht widerstehen...

Am Neujahrstag lockte uns die Sonne nach drei Tagen Dauer-Regen an den Strand...alles Alte mit leichten Flügeln loslassen...laufen, laufen...Seele durchlüften...Platz für neue Gedanken und Träume schaffen...


Zum "in die Fluten springen" am Neujahrstag bin ich eine zu große Frostbeule und bewundere Menschen, die das können...ich habe einen Finger ins Wasser gesteckt und die Ostsee gekostet...salzig, wie immer...manches muss bleiben dürfen wie es ist.

Heute in der 2. Januarwoche kann ich erahnen, dass die Natur gaaanz langsam sich auf das Aufwachen vorbereitet. Die Tage werden jeden Abend um einen Hahnenschrei länger... manche wilden Kräuter, wie Vogelmiere treiben schon neu aus und sind voller grüner Kraft (und schmecken herrlich!) Viriditas - würde Hildegard von Bingen sagen, die Grünkraft, die uns Pflanzen schenken um die Lebenskräfte zu stärken.


Ich brauche in jeder Hinsicht Stärkung...Grünkraft und Sonne, denn irgendwie bin ich einfach wintermalade...
Bella hat beim Sonnetanken aufgepasst, dass keiner eine Wolke davor schiebt...als "Terrier-Mix-Mit Allem" kläfft sie auch Wolken an...Ehrensache. Wenn die Chefin Sonne braucht...kann man kein Wölkchen dulden! ...und, so ein kleines Kaffepäuschen am Waldrand im Januar macht schon allein deswegen Spass, weil´s sonst niemand macht ;))


Die Sonne gab sich größte Mühe mit ihrem Abschied und zauberte märchenhafte Waldstimmungen.

Noch ist der Winter längst nicht besiegt, der blanke Frost wird in den Nächten immer wieder kommen und stärker werden...vielleicht kommt auch noch Schnee...aber auch die Sonne wird stärker werden, jeden Tag um einen Hahnenschrei wie Oma sagt...ganz stetig und...letztendlich wird das Grün, das Leben siegen.


Ich wünsche Euch ein Jahr voller Aufmerksamkeit für die Dinge, die Euch am Herzen liegen und Zeit, die Seele genügend spazieren gehen und baumeln zu lassen. Ein Jahr mit Vogelkonzerten und Meeresrauschen mit Sonnenaufgängen und lauen Nächten in denen die wunderbarsten Ideen entstehen...ein Jahr voller Zauber!

Noch Winter-Müde, aber langsam aufwachend...allerliebste Grüße

Eure







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