Montag, 1. Mai 2017

Scharf gestochen...Königliches Gemüse

An Spargel scheiden sich ja die Geister: Die einen lieben diese blassen Stangen und können nicht genug davon bekommen (egal wie schlimm das Pipi riecht) die anderen rümpfen die Nase und schimpfen ihn als: "Fad, holziges, wässriges ...überteuertes Gemüse" und können den Hype nicht verstehen. Ich gehöre eindeutig zur ersten Spezies ;)


Nun kann ja JEDE(R) ihren Spargel auf dem Markt oder beim Spargel-Dealer des Vertrauens gegen Geld erstehen - momentan noch zu horrenden Preisen, aber wenige gehen selber stechen, wie ich zum Nulltarif ;) Neeeinn, nicht illegal mit Taschenlampe!!! Tststs!!! Mach ich nicht!! Da hätte ich viel zuviel Schiss, erwischt zu werden!
Ich kenne eine Wiese am Wald, völlig unscheinbar...die war vor einigen Jahren ein Spargelfeld. Das weiß ich, weil ich im Herbst vereinzelt die verräterischen filigranen Spargelbüsche auf der Wiese sah und mir dachte: "Na, wenn da mal nicht im Frühling der Spargel wächst, das muss ich mir merken!" Gesagt, getan...den ganzen Winter über an nichts anderes gedacht ;)


Und als die ersten Spargel im Laden auftauchten, wetzte ich mein Messer und fuhr mit einer Nachbars-Freundin auf die Wiese. Da wir schon absehen konnten, dass das eine unverschämt königlich-bückende und anstrengende Arbeit wird, nahmen wir auch gleich noch ein Picknick mit. Die Spargel brechen gerade durch den Boden - eher Spargelspitze als Stange, aber köstlich knackig frisch!!
Klar hätte ich mit weniger Anstrengung Spargel kaufen können, aber selber suchen, finden (sich freuen wie ein Gänseblümchen über jede kleine Spitze), stechen ... und dann Picknick auf der Wiese, was gibt es Schöneres?


Und am nächsten Abend wurde die Beute aufs Feinste verwandelt: Hmmm in gebackenen Spargel mit grüner (Un)kräutersoße und frühen Kartoffeln. Das Topping fand sich am Waldesrand: wilde Hopfensprösslinge - die schmecken auch ein wenig nach grünem Spargel. Auf jeden Fall ein Abendessen wie es wilder und leckerer nicht sein kann: selbst gejagter Spargel an grüner Unkraut-Soße: Brennessel. Giersch, Gundermann...und weiteres Grün und blanchierter wilder Hopfen obendrauf- Voila! Guten Hunger!



Wenn das Wetter so schön mild bleibt, dann gehen wir nächsten Freitag wieder "Jagend und Sammeln" ;)

Heute gab es aus den Resten Spargelrisotto und obendrauf wieder lecker wilder Hopfen ;)) Ich könnte mich jetzt bis Johanni (solange wird hier und anderenorts Spargel gestochen) davon ernähren. Ich glaube, dass ist das einzige Gemüse, dass ich in jeder Variation liebe: roh, gekocht, gebraten oder gebacken und mir nicht vorstellen kann, je davon genug zu haben. Und da Mr. Urban White (meist) liebt was ich koche, muss er da wohl durch...samt schlimm riechendem Bad ;))

Ich hoffe, Ihr hattet ebenfalls ein wunderbar langes 1. Maiwochenende. Dabei fiel mir heute diese rudimentär-philosophische Überlegung auf: Ich mag lange Wochenende noch lieber, wenn der freie Tag ein Freitag und nicht der Montag ist...wieso? Keine Ahnung! Fühlt sich für mich irgendwie besser an, aber hey! Ich nehme auch einen freien Montag ;))


Alles Liebe und eine feine neue Woche wünscht   



P.S. Bitte nicht vor dem Vorabend-Programm lesen: Mr. Urban White findet ja, die feinen Spitzen sehen weniger königlich dafür ganz schön anzüglich aus...was meint der nur...?? ;)
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