Sonntag, 25. Dezember 2016

Ohh Du Fröhliche...oh Du selige ...


Ich wünsche Euch allen friedliche, gemütliche und besinnliche Feiertage.

Auch wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheint - lasst uns in diesen Tagen den Frieden im Kleinen üben wenn wir mit unseren Familien und lieben Menschen zusammen kommen, Geduld und Nachsicht praktizieren (das fällt mir oft nicht leicht...) und zuhören...(auch nicht so einfach) auf das Leise und Gute... das Kritisieren mal weglassen...weihnachtlich sein. 



So sieht mein Charakterbaum also dieses Jahr aus... nicht symmetrisch gewachsen, dafür aus "Freilandhaltung" ;)
Noch steht er bzw. wieder, denn einige Tage vor dem Fest lag er eines Abends quer im Wohnzimmer...was für ein Anblick! Meine schönen alten Silberkugeln...ein Scherbenmeer!
Und es gehen bei solch einem Malheur IMMER nur die liebsten und schönsten Kugeln kaputt...
Da ich jedoch nie alles an Schmuck verhänge, was ich hab - hatte ich noch eine 2. Garnitur...auch schön!

Und ja, der Weihnachtsmann war gestern trotz des Regens in unserer Straße unterwegs. Ich habe ihn zufällig vom Fenster aus entdeckt und schnell ein paar Beweisfotos geschossen ;))
Mit aufgerüstetem Rentierschlitten... tststs.


Macht es Euch gemütlich und lecker und genießt ein paar hoffentlich entspannte Tage jenseits von Alltag und Chaos. Dann können wir mit Kraft in das Neue starten - was auch immer uns da erwarten wird.


Alles weihnachtlich Liebe wünscht Euch 





Freitag, 9. Dezember 2016

How to spend.... more Advent

Zwischen Frühlingsgraden und Permafrost zuckeln die Tage bis Weihnachten so dahin.
Dieses Jahr bin ich guut vorbereitet: ich hab rechtzeitig gemerkt, dass auf November schlagartig Dezember folgte und gute Geister hatten mir auch noch zugeflüstert, dass Advent schon im November beginnt... Dieses Jahr folgt dem Motto: Weniger ist immer noch genug!


Meine Weihnachtsdeko fällt bisher sehr spartanisch aus. Aber irgendwie bringt das auch Ruhe rein - ich brauche keine vier Kerzen - eine reicht um stumm und weihnachtlich draufzuschauen. Und ein kleines Bäumchen vom Feld, dass der Bauer eh umpflügen würde, ins Glas gesteckt ...zack fertig, schön! Dabei läuft endlich mal wieder die lang nicht gehörte wunderbare Bugge Wesseltoft CD "it´s snowing on my piano". Wow, wie unglaublich Bugge auf dem Klavier alt bekannte Weihnachtslieder im schwebend schönen Jazz-Stil improvisiert. (Mit viel Rotwein im Blut, glaube ich immer ich kann das auch, wenn ich mich an unser olles Klavier setze... schön schräg "Oh Tannebaum") Ihr kennt Bugge Wesseltoft nicht? Ich stelle ihn mir immer als smarten Norweger in einer Blockhütte mit offenem Kaminfeuer mit 5 -Tage-Bart am Klavier vor... ;)


Die letzen Frosttage haben den Garten und alles drumherum wunderschön verzaubert und statt wie wild Kränze zu basteln und atemberaubende Deko-Ideen umzusetzen, bin ich lieber nochmal raus in Feld und Flur und habe endlich mal Schlehen gesammelt. Diese kleinen blauen Früchte, die sich in herrlichen Likör verwandeln, wenn man ihnen genug Zeit lässt... ;) Ja und Marmelade habe ich auch gekocht. Bisserl herb aber zu und auf Käse die Wucht!!


Und so wandere ich zwischen Jahreszeit und Fest hin und her...bin draußen und drinnen und hab irgendwie mehr davon. Das ist wie schaukeln auf einer Riesen-Schaukel... da draußen gibt es so viel zu bestaunen, wenn man sich mal bückt. Die Orte des Sommers haben jetzt ihren ganz eigenen Reiz...wie unglaublich majestätisch mein Bade-See im Dezember aussieht, wenn seine Oberfläche niemand stört.

Der Garten hat morgens ganz schüchtern ein silbernes Kleid an, dass in der Sonne schnell schmilzt und die Birken standen eines Morgens weiß glitzernd wie in einem Märchenfilm...ganz vergänglich diese Pracht und doch sooo weihnachtlich. Ganz ohne mein Zutun. Das ist meine Deko! Jeden Morgen neu...


Habt Ihr das auch bemerkt? Die besten und tiefsten Gespräche führt man im Winter - dazu ist der Sommer zu leicht ;) Im Winter sind einfach die Abende viel früher dunkel und das bietet sich an für die richtig guten Gespräche. (Guter Ort: Sauna auf dem Land, die ist oft nicht voll und manchmal hat man wie ich das Glück, mit einer Freundin ganz allein in einer Sauna zu sitzen und dabei aufs große Wasser zu blicken...)

Hach, Advent! Und unbedingt Weihnachtsmarkt und Weihnachtskonzert! Um das alles stressfrei zu schaffen, bleibt die Küche mal ungeputzt (die Fenster sowieso) die Deko klein -
dafür mehr Er-Leben. Morgen steht barockes Weihnachtskonzert mit dem Tochter-Kind auf dem Programm. Ich freu mich! Und mal sehen, was sonst noch passiert.


Die kleinen Kränze im Fenster hat die Floristin gebastelt und sie sind auch einfach grün superschön. Den Anspruch alles selber zu machen und möglichst mit exklusiver Idee hab ich für dieses Jahr abgeschafft.
Am letzten Wochenende war ich mit meinen Eltern Weihnachtsbaum schlagen...Jaa, richtig absägen im dafür vorgesehenen Wald. Auch bisserl schräg: Mein über 70-jähriger Vater will am liebsten probeweise mal jeden 2. Baum umsägen... gern auch auf 2m Höhe, weil die Spitze so schön ist. Meine Mutter und ich dackeln kritisch musternd drumrum. Hm, oder doch lieber der da drüben??
Ich weiß nicht, wie mein Baum dieses Jahr aussieht...mein Vater war zu schnell im Absägen, dass ich ein Foto hätte machen können. Das war sehr lustig, dann war er eingenetzt...ich werds ja schon noch sehen ;))

Ich hoffe, Ihr habt´s auch so gut! Einfach mal laufenlassen und die Zeit genießen. So schwer und doch einfach schön, wenn man´s tut. Ich wünsche Euch märchenhafte Tage bis zum Fest!!


Liebste Grüße Eure





Samstag, 24. September 2016

Hidden Place... und vom Samstag-Morgen-Gefühl

Kennst Ihr das auch?? In der Woche wünscht man sich nichts sehnlicher, als das der Wecker uns noch etwas schlafen lässt..."nur noch ein halbes Stündchen..." Und nochmal Schlummertaste...

Auf das Wochenende reagiert meine innere Uhr völlig anders: "Pling" gehen verlässlich eine halbe Stunde VOR der Werktags-Weck-Zeit die Äuglein auf und ich bin ganz hummelig und will den Tag beginnen. Dabei könnte ich doch jetzt noch mehrere halbe Stündchen am Stück schlummern...neeein, irgendetwas treibt mich raus aus den Federn. Ich könnte was verpassen... Aber es ist auch einfach zu herrlich: am Wochenende sind die Morgenstunden selbst in der Stadt ruhig und verzaubert.
Und dann sitz ich mit meinem Kaffee, schau in den Garten und zelebriere meine Samstags-Zeit... lese vielleicht ein paar Seiten, besuche Euch auf den Blogs...träume vor mich hin...


An genau so einem frühen Samstag trafen wir uns mit Freunden an einem besonderen Garten-Cafe-Ort zum Frühstück...ein wahrer "Hidden Place" in der Großstadt, der mich sofort in seinen Bann zog. Das Gartencafe und Refugium "Mutter Fourage" Berlin-Wannsee.
Zwischen blühenden Stauden, schönem Schick-Schnack, Blumentöpfen und in der ausgebauten Scheune standen Tische...jeder fand seine Nische und hatte einen zauberhaften Blick über den Hof.  



Wir waren (fast) die ersten Gäste an diesem Morgen daher waren die Tische noch frei und wir suchten uns den schönsten Platz (das erste obere linke Bild) mit Blick aus der Scheune auf den gepflasterten Hof. Die Sonne schlich langsam um die Ecke...der Kaffee kam und als dann mein "Frühstück Fromage" mit essbaren Blüten garniert und hausgemachtem Feigen-Chutney vor mir stand, gab es kein Halten mehr und somit davon leider auch kein Bild ;)
Absolut toll war: meine Freundin, die das selbe Frühstück bestellt hatte, bekam ganz andere Käsesorten und so konnten wir uns durch 6 oder 8 regionale Bio-Käsesorten (von glücklichen Tieren aus dem angrenzenden Brandenburger Land) futtern - hmmm, köstlich!


 Zwischendurch flanierten wir über den Hofplatz, der ehemaligen Futtermittelhandlung - daher der Name "Mutter Fourage". Es gibt dort neben einer zauberhaften kleinen Gärtnerei noch eine Veranstaltungsscheune, einen Weinladen, einen Bioladen und eine kleine Galerie - in der gerade eine Ausstellung zum Thema "Ziege" gezeigt wurde. Und man muss arg seine Hände festhalten, um nicht wieder Pflanzen oder Töpfe mit nach Hause zu schleppen ;)


Falls es Euch also mal hungrig in die Hauptstadt verschlägt und Ihr einen besonderen Ort besuchen wollt, dann kann ich dieses Hofcafe ganz im Südwesten der Stadt nur wärmstens empfehlen...sicher auch im Winter einen Besuch wert, wenn man gemütlich drinnen sitzt. Das werde ich demnächst sicher auch mal ausprobieren! (hier zum schon mal kucken: "Hofcafe Mutter Fourage")

Nun werde ich noch ein bisschen meinem Samstags-Morgen-Gefühl genießen, die Vögel zwitschern schon ganz herbstlich, die Sonne fällt schräg durch Gräser und auf die ziegelrote Fette Henne... zwischen den Zweigen hängen zarte Spinnweben...wunderbarer Altweibersommer. Vielleicht backe ich nachher noch einen Hildegard von Bingen-Kuchen, den gab es schon seit einem Jahr nicht mehr (das letzte Mal gab es ihn hier) Honig und Mandeln schmecken für mich irgendwie nach Herbst...

Ich wünsche Euch ein zauberhaftes (Altweiber)sommerliches Wochenende - tankt noch mal richtig Sonne - und macht es Euch gemütlich ;)

Eure


Mittwoch, 17. August 2016

Im Wald-Rausch

Nun habe ich doch noch aus dem Wald nach Hause gefunden auch ohne Brotkrümel ;)

Diesen wunderbar, heißen, wolkenloser-Himmel-Sommer unverzeihlich kalt-regnerischen Urlaubs-Sommer habe ich ganz spontan zu Hause bzw. im Wald verbracht. Zuerst mit Wanderschuhen rund um mein Heimatstädtchen (nicht ganz geschafft die ca. 400 km  - hihi) und dann mit spontanen Tages-Wald-Fluchten. Fazit: Einmal nass geworden bis auf den Schlüpper, spannende Tierbegegnungen, unvergleichliche Naturerlebnisse und RUHE...RUHE...STILLE

Dieses hübsche Pony hatte sich wohl in der Wahl der Wiese geirrt oder war einfach auch am Wandern - es stand im Feld.

Vor meiner Wald-Erfahrung habe ich an einem sehr interessanten Seminar zur "5-Elemente Lehre" nach TCM (Traditionelle chin. Medizin) teilgenommen und nun waren meine Sinne wach, um überall die verschiedenen Energie-Elemente zu sehen und auch zu spüren: Wasser, Holz, Feuer, Erde, Stein/Metall...
Wie mystisch schön Waldseen sein können oder Sumpf-Gebiete - diese Pflanzenvielfalt, ein Grün-Flash!


Die ersten Momente allein im Wald sind jedoch immer ähnlich: sich überschlagende, durcheinander quatschende Gedanken...da ist irres Getümmel im Kopf: was noch zu tun ist, nicht vergessen werden darf...Mist, doch vergessen worden ist...

Ich muss mir dann sehr nachdrücklich "Ruhe im Karton"! befehlen und es dauert seine Zeit, bis ich dann tatsächlich zur Ruhe komme und die Stille um mich herum hören kann. Stille ist für mich dennoch "Stille", wenn Vögel zwitschern, Blätter flüstern oder Bäume knarzen.


Der Wald hat mich so angefixt, dass das wunderbare Buch von Torbjörn Ekelund
"Im Wald. Kleine Fluchten für das ganze Jahr" in mir offene Türen im Gedankenpalast einrannte und ich auch unbedingt eine Nacht... naja, nicht sofort im Wald, aber doch im Zelt verbringen wollte.

Ich zog also für eine Nacht aus dem heimischen Schlafzimmer in den Garten...Mr. Urban White betrachtete das mit Skepsis...

Das Buch beschreibt, wie ein ganz normaler Stadtmensch (wie ich) sich jeden Monat eine Wald-Auszeit gönnt - brilliante Idee! (Kopfkino: hm, welches Zelt ist wohl das beste 4-Jahreszeiten-Zelt, welcher Schlafsack ist am kuschligsten und wer beschützt mich vor den Igeln???)


Wie spannend wäre es doch das ganze Jahr immer wieder die selbe Stelle im Wald aufzusuchen, um zu sehen, was sich verändert, welche Spuren über diesen Ort führen und wie sich Gerüche und Geräusche verändern. Vielleicht traue ich mich dann auch, mal eine Nacht da zu verbringen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen ;)
Mal so bisserl aussteigen auf Zeit - ein kleines Abenteuer - hättest Du dazu nicht auch mal Lust?


Hach, träum...meist sind ja in der Nähe der von mir bevorzugten Wälder kleine Dörfer...die so charmante ländliche Häuser haben, wie es mein Landmädel-Herz sich ja auch schon so lange wünscht.


Und auch wenn der Sommer viele Wünsche offen ließ, so war er doch auch auf seine Art ganz einzigartig und bereichernd.


Wie habt Ihr den Sommer verbracht? (Irgendwie verleitet es mich, schon in der Vergangenheitsform zu schreiben - denn es fühlt sich morgens schon so herbstlich an)

Liebste Grüße Eure




Montag, 18. Juli 2016

Komm mit in mein wildes Gärtchen...

Dank des sehr unentschiedenen Wetters ist selbst mein sonst so durstiges und trockenes Gärtchen mal üppig grün und wenn wir schnell genug sind (bevor die nächste dicke graue Wolke im Anmarsch ist), schaffen wir es, fix unsere Kaffee draußen zu schlürfen ;) Nu komm!
Wie? Nicht Rasen gemäht...? Nee, dann würdest Du doch all die kahlen Trockenflecken zu sehr sehen...lieber bisserl Wildwiese. Bei mir wirkt nicht Farbenpracht und Pflanzenmasse, sondern eher die einzelnen feinen Blüten...ich zeig sie Dir ;)


Neben altem Kram hab ich ja so ein Faible für unscheinbare Blümchen oder sogenannte "Unkräuter" - wie Rainfarn, Schafgarbe oder Karden ;) Zu besichtigen überall und neben meinem Brennesselbeet (Davon lieber mal kein Foto ;)

Diese graugrünen Blömschen mit den pinken Blüten liebe ich sehr und sie heißen seit meiner Kindheit für mich "Marienröschen" - dabei sind das Lichtnelken, aber einmal falsch gemerkt und schwupps drängelt sich der Kindername im Kopf immer vor. Sie sind super anspruchslos und blühen pausenlos. An einer Ecke wachen sie zusammen mit Lavendel - das ist eine ganz tolle Farbkombi.



Am Sprudelstein, der in den Regenpausen auch mal sprudeln darf, blüht Storchenschnabel. Auch so ein unprätentiöses Pflänzchen. Irgendwie hab ich eher eine Vorliebe für "kühle" Farben.


Und wenn wir uns mal eben nebeneinander auf den Bauch legen, dann zeigt dieser purpurfarbene Storchenschnabel mit dunklem Auge seine ganze grazile Schönheit... Dank des wilden Durcheinanders tummeln sich ganz viele dicke Hummeln und auch Schmetterlinge in meinem Gärtchen.

Am Sonntag kam meine Familie zu Besuch und da gehts auch immer zur Gartenschau...aber da brauch ich mir nix einzubilden, denn mit dem extrem-blüh-blüh-blüh-Garten meiner Mutter kann eh niemand mithalten.


.

Und was bracht mein lieber Familien-Besuch mir mit??? Einen wunderschönen Wildblumenstrauß in feinster Großstadtkeramik einer jungen Tonkünstlerin, die feine, schlichte, skandinavisch anmutende Gebrauchskeramiken fertigt. Ich liebe dieses unglaubliche Blau (erinnert mich an den Himmel überm Meer) und mattes erdiges Schwarz...Neugierig? Dann schau mal hier bei No t on .


Da fängt doch die Woche gleich viel sonniger an ;) ...und wenn der Montag erst mal geschafft ist, läufts....ich muss immer erst mal über die Wochenanfangs-Schwelle kommen und mich an das andere Tempo anpassen. Aber ich seh` schon den Urlaub im August frohlockend im Kalender winken.


Schön, dass Du mit mir im Garten unterwegs warst!
Ich wünsche Dir eine inspirierende Woche

Liebste Grüße
Eure




Samstag, 28. Mai 2016

Miau - der Nach-Urlaubs-Kater

Kennt Ihr das auch? Im Urlaub fällt man irgendwann völlig aus der Zeit - vergisst, ob Montag oder schon Mittwoch ist - es spielt keine Rolle mehr. Die Tage bekommen einen anderen Rhythmus - ich werde langsamer. Wenn ich dann "angekommen" bin in der neuen Zeit, ist die Welt drumherum viel intensiver da. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Wildtiere (frei und lebend! und nicht tot neben der Autobahn) gesehen - eine ganze Jungherde Hirsche beim Morgen-Jogging im Rapsfeld, einen sehr konzentrierten Fuchs auf einem Feld, Graureiher, Fischreiher, sowieso Vögel ohne Ende und einen aufgeregten Feldhasen, eine Ringelnatter und morgens weckte uns eine echte Kuckucksuhr ;) und auch am Abend hing der Kuckucksruf noch lange über dem See.


Unser Urlaub in diesem Jahr führte uns ja quasi vor die "Haustür" - nur eine gute Stunde von zu Hause entfernt aufs Land in die bezaubernde Uckermark, die mit knallgelben Rapsfeldern vor blauem Himmel um die Wetter leuchtete. Die reinste Postkarten-Idylle...
Nach dem wir dort unsere Alltags-Seelen ausgelüftet und die Zeit verbummelt hatten, gings mit leerem Kopf und sehnsuchtsvollen Herzen zurück in die Großstadt und in den Arbeitsalltag. Ich bin dann immer erstmal sehr unleidlich, da ich Schwierigkeiten habe, wieder das "alte" Tempo aufzunehmen. Dann ist alles zu viel, zu laut, zu schnell... die Stadt stinkt...Nach-Urlaubs-Kater halt ;)

Was bleibt? Die Bilder im Kopf und die Sehnsucht nach solch einem Fleckchen Land - als kleinen Fluchtort.
Uns hat die Uckermark (wiedermal) so verzaubert, dass wir dort gern ein Häuschen hätten (...Ha!! Da sind wir sicher die Einzigsten! ;) Ich geb schon mal eine Bestellung ans Universum ab...und falls jemand von Euch was weiß... immer her damit!

Endlich scheint auch hier wieder vorsichtig die Sonne - ich mach mir mal einen Tee und setz mich raus, Augen zu und ein bisschen vom Land träumen ;)
Euch, meinen lieben Besucherinnen und Blogfreunden, wünsche ich ein zauberhaft sonniges Wochenende und maximale Entschleunigung ;)

Liebste Grüße









Mittwoch, 4. Mai 2016

Ganz schön grün - Brennessel-Pesto

In meinem schattigen Gärtchen gedeiht am allerbesten ein wildes Eckchen: dort wuchern Brennessel, Melisse, Vogelmiere, eine Distel und Holunder und meine drei Himbeeren um die Wette. Um dem ein bisschen pflegerischen Einhalt zu gebieten, lautet meine Devise: Pflege durch Aufessen ;)) Denn, da steckt viel Power drin in den ganzen frischen wilden (Un)kräutern. Gerade die frisch ausgetriebenen Brennesseln sind reine Wundertüten an gesunden Inhaltsstoffen. Gegen die hartnäckige Frühjahrsmüdigkeit gibts daher immer mal wieder frisches Brennessel-Pesto.


Die Finger bleiben unverbrannt, wenn man die Spitzen der Brennessel zügig von unten nach oben abpflückt (ich trage dazu dennoch gern meine Gartenhandschuhe) und dann walke ich in der Küche ein paar Male mit dem Nudelholz drüber - das bricht die picksigen Brennhaare. So zack - entschärft! Dann pflücke ich die Blättchen ab - die Stengel bekommt mein Kompost. Der muss ja auch von was leben ;)


Oh, natürlich, Löwenzahn wächst da auch ganz üppig und ein paar Blättchen kamen mit ins Pesto. Löwenzahn schnibbel ich auch immer gern mal mit in den grünen Salat. 
Was kommt sonst noch mit ins Pesto? Ganz einfach und meist hat man es eh da: einen großen Schluck Olivenöl, eine oder zwei Knoblauchzehen, Salz und wenn man hat: ein paar Pinienkerne.


Und dann mit dem Pürierstab fröhlich in grüne Pampe verwandeln ;) Zwischendurch nicht vergessen, ein paar Nudeln in´s Wasser zu werfen und fertig! Mr. Urban White befindet sogar, dass ihm das Brennessel-Pesto viiiel besser als alle anderen grünen Pestos schmeckt. Na, da freut sich doch die Köchin ;)


Es ist doch toll, wenn das eigene Unkraut sich so nützlich macht und auch noch so lecker ist. Wahlweise kommen auch mal andere grüne Unkräuter an die Nudeln...was halt so weg muss. Ich hab gestern noch ein spannendes Rezept für eine Giersch-Quiche gefunden...die muss ich auch bald mal ausprobieren.


Wenn das wilde Eckchen doch überhand nimmt, setze ich mit Brennessel für meine anderen hungrigen Pflanzen auch ...na ihr wisst schon...an. Riecht dann nicht ganz so gut ;))
Ganz in der Nähe der wilden Ecke hängt ein wunderbares Windspiel im Baum. Aus alten Tonscherben. Sie machen im Wind ganz herrlich satte Klong-Klacker-Klong Geräusche nicht so ein hektisches PlingPling wie die Metall-Röhren-Windspiele. Meine "kleine" Schwester hatte mir das Scherben-Windspiel zum letzten Geburtstag gebastelt. Voll schön - es passt so gut in meinen unkonventionellen Garten ;)


Ist das nicht wundervoll: Morgen Feiertag - dann Brückentag und daaan Urlaub!!! Yipiee!! Diesmal bleiben wir mal ganz in der Nähe - fahren für eine Woche raus ins Umland: in die bezaubernde Uckermark. Ich muss gar nicht weit weg um das Gefühl von Urlaub zu haben: Hauptsache es ist grün und still und Zeit zum wandern, reden und lesen. Eigentlich wollten wir nach Schottland, aber im letzten Jahr konnte ich nicht absehen, wann ich Urlaub haben werde und so heben wir uns die Highlands für später auf.  


Ich wünsche Euch einen schönen Feiertag und für alle, die den Brückentag genießen dürfen: Genießt den sommerlichen Mini-Urlaub! Es soll richtig warm werden! Ach sorry: Und natürlich für alle Herren: Macht euch einen feinen Männertag!!! (Wir Frauen kommen den Tag auch mal ohne Euch klar ;))

Liebste Grüße
Eure 






Sonntag, 24. April 2016

Wilder April


Was für ein Monat - stürmisch wild, klapper kalt und verwöhnend warm. Kaum scheint die Sonne, bin ich im Garten unterwegs, um zu schauen, was die Natur über Nacht wieder so gezaubert hat.
Ich höre das Grün & Blüh der Bäume förmlich "plop" machen. Wir haben in der Nähe eine Kirschbaum-Allee und die ist (falls die Sonne mal so nett ist, mit zum spazieren zu kommen) jetzt ganz zauberhaft.


Aber so eine richtige Sonnengarantie gibts ja nun gerade nicht. Gerade regnet und stürmt es vor dem Fenster, dabei ist Sonntag (und irgendwie suggeriert der Name doch was anderes...).

Beim Frühstück gestern stellte ich fest: Huch...mein letztes lecker Glas Rhabarber-Orangen-Marmelade...die Vorräte von 2015 sind alle aufgegessen! Aller höchste Zeit für Nachschub zu sorgen!

Mein Rabarberchen kämpft sich ganz tapfer in meinem armen Sandboden nach oben und macht zarte Stängelchen - richtig dick werden die nie. Deswegen nehme ich immer nur ein paar Stängelchen und warte zum Marmelade machen lieber auf die Rhabarber-Schwemme meiner Landfreundinnen ;)
Zum Kuchen backen aber reicht´s.


An Rhabarber scheiden sich ja die Geister - ich gehöre zur Fraktion: Große unerschütterliche Liebe!
Und da Rhabarber ja kein "Obst" ist, futterte sogar Herr Urban White ein großes Stück vom noch lauwarmen Rhabarber-Streusel - sonst der größte Obsthasser ever, aber wie gesagt: Ist ja Gemüse - gab also quasi "Rhabarbergemüse-Quiche" zum Kaffee ;))


Was macht man denn nun mit so einem stürmisch-regnerischen Sonntag? Ich wollte soo gern noch ein bisserl im Garten rumzupfen, schneiden...und buddeln. In meinem Garten, der wie schon oft beklagt ja leider schattig, trocken und waldig ist und einen mageren hungrigen Sandboden hat (und den guten Kompost immer nur so wegsaugt)  gibt es einige wunderschöne Wildbereiche, die mit diesen Verhältnissen zurecht kommen. So bekämpfe ich auch nicht den Hahnenfuß als "Unkraut" sondern freue mich, dass überhaupt was blüht. Und auch der Beinwell, den ich unter eine Kiefer gepflanzt habe, scheint sich pudelwohl zu fühlen, obwohl dahin wo er steht fast nie Regen kommt...


Im Mittelbild sieht man die wunderbaren Tulpen vom schwedischen Möbeldealer, die ich letzten Herbst gesetzt hatte (Jaa, der Schwede hatte letztes Jahr Tulpen...wie die Selbstbau-Verpackung aussah? Na schau nochmal hier) Und sie sehen echt aus wie auf der Tüte...ganz feine pastellige Farben! Sie schweben auf sehr eleganten langen Stengeln über dem Vergissmeinnicht. (Auch so eine unkaputtbare Pflanze, die mit allen Bodenverhältnissen zurecht kommt)

Na, gut: Wenn das Wetter heute nicht passt, geh ich mal ein bisschen Keller aufräumen (das schiebe ich sonst soo gern auf und hab 1000 gute Ausreden, warum das gerade nicht geht) Und später gibt es zur Belohnung noch ein Stück Rhabarberkuchen mit einer Kugel Vanille-Eis - damit ist der Sonntag doch gerettet ;)

 
Ich wünsche Euch allen einen gemütlichen Sonntag und schwungvollen Start in eine weitere wilde Aprilwoche;)

Liebste Grüße Eure
   

Dienstag, 29. März 2016

Der Takt der Tage

Bringt Euch das kleine Stündchen Vor und Zurück-Geschiebe auch so durcheinander? Mich macht das ganz kirre - ich hab das Gefühl, zu völligen Unzeiten müde zu werden. Gab es über Mittag etwa jetzt auch eine Stunde weniger?? Boahh! Voll Frühlingsmüde die Frau! Dabei grünt es gerade so wunderbar, dass ich am liebsten jedem Blatt beim aus der Knospe rollen zusehen würde.
Am besten gelingt das bei einem kleinen Land-Wochenend-Ausflug mit Herberge bei einer Freundin, wo man ganz stilecht um 04:00 Uhr (vor der Zeitumstellung) aus den Federn gekräht wird. Ich liebe Hühner, aber warum müssen deren Männer so einen Krach machen?


Was gäbe ich drum, deren stille Konversion zu verstehen...beide waren völlig tiefenentspannt, selbst als nachher das Fenster offen war.

Auf dem Land, wenn das Auge nicht gleich immer an der nächsten Häuserwand gestoppt wird, gibt es im Frühling soo viel zu  schauen und zu staunen. Das Licht! Die neuen frischen Farben - und wie herrlich, wenn das zarte Grün alle Formen, die Felder, die Bäume in einem leichten Schimmer überzieht. Fast nur eine Ahnung von Grün und doch jeden Morgen sichtbarer. Irgendwie geht die Natur sehr behutsam vor - nichts geht zu schnell oder ist "zuviel" - auch in einem ganz eigenen wunderbaren Takt.


Meine Hornveilchen-Herde wird dank der guten Komposterde sicher bald wieder aus dem Sieb ausbrechen wollen und mein Rhabarber ist auch schon ganz Sonnen-verliebt.
Völlig hingerissen war ich von den vielen kleinen Vor-Osterlämmern, die ich auf dem Land gestreichelt hab und bei denen mir als Pflanzenfresserin kein Rezept durch den Kopf geht, höchstens, dass ich Ihnen den frischen Löwenzahn neide ;)))


Jedes Jahr stelle ich aufs neue fest (das der Keller mal wieder übern Winter nicht aufgeräumt wurde..., wenn die Sonne das erste Mal mit so ein bisserl mehr Kraft scheint, dass das doch die allertollste Jahreszeit ist.
Dann hätte ich gern viel mehr Zeit, um einfach nur neben meinen Hochbeeten zu sitzen und darauf zu warten, was da so durch die Erde bricht - jaaaa für soo etwas hätte ich Geduld. Oder einfach Himmel gucken, Eichhörnchen beim Klettern zuschauen, Schneeglöckchen beim Bimmeln zuhören und Kräutlein suchen für eine Handvoll Wildsalat ;)


Bis zum Wochenende bin ich sicher wieder "eingetaktet" mit der neuen Zeit - Grrr. Vielleicht geh ich heute einfach mal früher ins Bett und schlaf meinen Umstell-Jetlag aus.

Ich wünsche Euch eine wunderbare Woche voller Frühlingslicht und Frühlingsgefühlen

Liebste Grüße
Eure







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