Da hat mich doch seit einer Woche die "Rückenhexe" im Griff und schon kommt man per Zwangsverlangsamung zu solch wunderbaren Sachen wie: getrockneten Petersiliensamen abrebeln, Hildegard-Kuchen backen und endlichendlich mal wieder Blog schreiben.
Die Petersilie ist für mich eines der Lieblingskräuter in der Küche und wird gern handvoll-weise verschwenderisch verwendet. Da mir die Sträußchen im Laden zu mickrig sind, muss selbst gezogene her und dafür wird auch im nächsten Jahr mindestens ein Hochbeet-Quadrat "Petersilienfeld".
Zur Feier des Tages der Einheit gab es einen ganz herbstlich anmutenden Hildegard-Kuchen mit vielen Mandeln, laut Frau von Bingen: gut für die Nerven! Oh, Nerventonikum brauch ich neben Rücken-Heil auch. In den kürzer werdenden Tagen lässt die Energie spürbar nach.
Noch verwöhnt die Herbstsonne, aber ich ahne schon das große Nass-Dunkel dahinter. Aber die Erfahrung lehrt: Vorweg fürchten bringt garnichts, das Kommende kommt von allein: daher lieber Nase in die Sonne, Augen zu und Wärme tanken und Kuchen essen ;))
Das Rezept für den Hildegard Kuchen habe ich aus einem
E-Book von Wighard Strehlow und aufgrund der Rosinen-Phobie von Mr. Urban White ohne all die kleinen süßen Schrumpeldinger gebacken.
Durch den kleinen Schuss Amaretto und dem ganzen Esslöffel Zimt duftete das ganze Haus... Hildegard-Kuchen isst man am besten noch warm, dann ist er einfach göttlich!
Für den Kuchen braucht man:
350 g Dinkelmehl
200 g Butter (zimmerwarm)
200 g Rohrohrzucker o. brauner Zucker
2 Eier
1/2 Päckchen Weinstein-Backpulver
1 Prise Salz
2 EL Zitronensaft
Für den Belag:
300g Mandeln gemahlen (ich hab sie nur gehackt, das macht eine tolle Mandelkruste)
100 g Zucker
1 EL Zimt
2 EL Rosinen
10 ml (ein Schuß) Amaretto
1 Messerspitze gemahlene Nelken
Milch nach Bedarf
Ofen auf ca. 170 °C vorheizen
Am besten den Belag zuerst machen, dann alle übrigen Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten.
Für den Belag die Mandeln ohne Fett leicht im Topf anrösten, dann den Zucker hinzu, der beginnt zu schmelzen, dann können Rosinen hinzu und Amaretto.
Mit Zimt und Nelken würzen und falls es noch nicht dickcremig genug ist, ein winziges Schlückchen Milch hinzugeben. Es sollte eine cremige Masse entstehen. Die Masse darf abkühlen, während ihr den Teig herstellt.
Den Teig in eine gefettete Form rund oder eckig, Mandelmasse obendrauf, mind. 1x Naschen, einige gehobelte Mandlplättchen drübersteuen und einige kleine Butterflöckchen ganz zum Schluß oben drauf - und ab in den vorgeheizten Ofen! Ungefähr 40-45 min backen bei 170°C.
Rausholen, im Garten ein Sonnenplätzchen finden, Tee kochen und mit dem warmen Kuchen ab in die Sonne!
Sogar ein kleiner Borretsch blühte noch unerschrocken in der Altfrauen-Oktobersonne.
Mr. Urban White war so verwegen vorzuschlagen, das nächste Mal könne man den Kuchen doch mit ein bisserl Eiscreme begleiten...was da wohl die Hildegard dazu gesagt hätte!!!!
Mir schmeckt er so am besten, warm und voller Nervennahrung. Hmm...
Ich wünsche Euch einen ganz Herbst-sonnigen und Seelenwarmen Sonntag. Wir machen jetzt etwas ganz verwegenes - wir fahren zum Schweden, der hat heut Sonntags-offen (in der Woche komme ich ja sonst gerade nie dazu) und eigentlich brauchen wir ja auch (fast) nix....;))))
Allerliebste Grüße
Eure