Sonntag, 18. Oktober 2015

Herbstsonne - DIY: Frohsinns-Hormone basteln


Nach gefühlten 10 Monaten Dauerregen, riss heute eine große Hand ein Loch in die graue selbstgestrickte Wolkendecke und ließ die Sonne bis in meinen Garten und bis auf meinen Frühstückstisch durch. Sofort setzt bei mir die Wirkung ein: zuverlässig antidepressiv und postamnestisch ("Wie? die letzten Tage hatte ich schlechte Laune, Dauermüdigkeit und Füße-Frost??...ISCH??? Aber es ist doch heeeeerrrliches Wetter!")


Aus so einer wonne-warmen Herbstsonne kann man im Nu Frohsinns-Hormone produzieren und das ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Obwohl ja gegen "Hausmittel" die Pharmakonzerne gern mit Gegenbehauptungen und Wirksamkeitsdementis ins Feld ziehen. Meine Winterschlaf-vorbereitenden Hummeln im Hintern waren völlig aus dem Häuschen. Also Kaffee-Pott stehen lassen, (Gummi)stiefel an und raus an die Sonne!  Schließlich warten schon seit einer Ewigkeit die Tulpenzwiebeln aufs Verstecktwerden... mal lieber nicht so exklusive Frühlingsblümchen, denn unsere Eichhörnchen scheinen die gern zum Nachtisch zu fressen... verwöhnte Mädels!!! (...und wieso denke ich eigentlich, dass die flinken Baumakrobaten alles Mädels sind?) Ach klar, weil Jungs vermeintlich nicht so sehr wie Mädels auf Blumen stehen! ;))


Nachdem man/frau so richtig Erde unter den Fingernägeln hat und die Zwiebeln schön verbuddelt sind, kann man doch auch noch mal schnell einen Ausflug in Mutters-Gemüsegarten machen  - da gibts das beste regionale Feldgemüse. Dieses Jahr sind wir ja leider keine "Ackerhelden" (was das war? Klick hier) meine späte "Das-wollte-ich -schon-immer-machen"-Ausbildung zur Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Pflanzenheilkunde und Homöopathie lässt mir dafür keine Zeit. Da will ich aber dennoch nicht auf Kohl, Salat, Mangold und rote Beete verzichten ;)) Also hin zur Mutti aufs Dorf, wunderbaren Apfelkuchen naschen und mit vollen Körben voller Gemüse, Marmelade und Eiern von Hühnern, die Namen tragen, wieder heim.


Randvoll mit Wohlfühlhormonen und Apfelkuchen sitze ich nun hier an meiner "Abend-Arbeitsecke" die bei Tages-Sonnenlicht so viel schöner aussieht und kann mir gaaarnicht vorstellen, dass morgen schon wieder Montag ist...Brrr! In solchen Momenten schwirrt mir neben tausend anderen Ideen (alle gleichzeitig) auch im Kopf rum, wie spannend es doch sein müsste, mal ein Jahr "Auszeit" zu nehmen um durch die Welt zu wandern, ohne festes Ziel oder mal ein Jahr am Nordkap zu leben oder als Sennerin anzuheuern und ohne Elektro-Schnick-Schnack auf einer Alm beim Käsen zu helfen ... oder einfach ein Jahr mal so gestalten, das nur aus "wollen" und nie aus "muss" besteht. Wie würde das wohl aussehen? Wie langsam müssten die Zeitabläufe wieder werden. so dass man nicht ab und zu mal den Wunsch verspürt, auszusteigen?
Kennt Ihr das Gefühl? Oft schön verpackt ganz hinten bei den Weihnachtssachen, aber ab und zu kommt es
zum Vorschein...


Zumindest mein Kamin kann mir das Gefühl ganz gut vermitteln...am Feuer zu sitzen...ohne Verpflichtungen als: Das Feuer zu hüten.
Welch tollen Ideen habt Ihr am Wochenende ausgelebt?


Möge uns die neue Woche auf schönste überraschen!

Liebste Grüße an alle treuen "Immer-schon-LeserInnen" uns alle neuen Leserinnen, die gerade erst hier gelandet sind. Ich freue mich riesig, dass Ihr das seid!

Eure






Sonntag, 11. Oktober 2015

Meine unschlagbare Methode Pilze zu finden


...oder: Fünf Feld- (Wald)versuch erprobte Tipps zur quantitativen Erhöhung der Pilzausbeute.


Tipp Eins: Gehe nie ohne Kamera in den Wald, da springt Dir immer was vor die Linse. Und wenn Du dann schon mal auf Bodennivau bist, kannst Du viel besser den herrlichen Wald-Duft einatmen. Hmm! Leichte Moosnote an erdigen Tönen mit holzigem Ausklang...

Tipp Zwei: Meist kniet man auf einem Pilz, während man den hübschen roten knipst - merkt es dann aber später ;) (kaputt)

Tipp Drei: Lass die scheuen Pilze sich in Sicherheit wähnen, indem Du "nur" nach Deko-Herbstmaterialien Ausschau hältst. Dann stecken sie gern mal neugierig ihre Köpfe unterm Moosbett hervor und schauen nach, was Du da so treibst.


Tipp Vier: Genieß die letzten Sonnenstrahlen und mach es Dir auf einem umgekippten Baumstamm gemütlich. Und hör mal: Stille....Toll, was! Während Du dann wieder Ausschau nach Deinem Körbchen hältst, steht der meist direkt neben einem Prachtexemplar.

Tipp Fünf: Wenn Du merkst, Du müsstest jetzt langsam mal zum verabredeten Treffpunkt zurück, dann kannst Du noch fix im frisch von Wildschweinen umgegrubberten Waldboden nachsehen und es schadet nichts, die Pilze mitzunehmen, die Du dann findest (und kennst). Denn nichts geht über den weisen Janosch Rat vom Bär an den Tiger (oder umgekehrt) "Pilze zu finden" statt Pilze suchen.


Es braucht nicht erwähnt werden, dass Mr. Urban White die Methode weder kennt noch angewendet hat und ganz neidisch auf meine Funde war (leider ohne Foto)  Das Putzen mag ich ja eigentlich nicht so, aber die Aussicht auf ein köstliches Waldpilz-Risotto gab mir dann die nötige Arbeitsmotivation. Die Tupfen am Tellerrand sind kreative Balsamico-Honig-Kleckse - freihändig nicht so gut getroffen...hihi

Dabei stelle ich fest: Risotto lässt sich schwer lecker fotografieren - schmeckt dafür aber umso besser.
Um es so richtig gemütlich zu machen, braucht es dann nur noch ein Feuerchen im Kamin und die Woche kann gut abgeschlossen werden. Sie war arbeitsreich, bisweilen anstrengend, mit schönen Momenten, bisschen verschnupft und oft sonnig - rundum gelungen.

  
Ich hoffe, Ihr hattet ebenfalls ein ein sonne-wonniges Wochenende und startet nun mit frischer Energie in die neue Woche!


Herzlichste Grüße
Eure


P.S. Der rote Pilz war NICHT im Risotto! ;))

Sonntag, 4. Oktober 2015

Herbst-Einheits-Wochenend-Feiertagskuchen: Hildegard

Da hat mich doch seit einer Woche die "Rückenhexe" im Griff und schon kommt man per Zwangsverlangsamung zu solch wunderbaren Sachen wie: getrockneten Petersiliensamen abrebeln, Hildegard-Kuchen backen und endlichendlich mal wieder Blog schreiben.


Die Petersilie ist für mich eines der Lieblingskräuter in der Küche und wird gern handvoll-weise verschwenderisch verwendet. Da mir die Sträußchen im Laden zu mickrig sind, muss selbst gezogene her und dafür wird auch im nächsten Jahr mindestens ein Hochbeet-Quadrat "Petersilienfeld".

Zur Feier des Tages der Einheit gab es einen ganz herbstlich anmutenden Hildegard-Kuchen mit vielen Mandeln, laut Frau von Bingen: gut für die Nerven! Oh, Nerventonikum brauch ich neben Rücken-Heil auch. In den kürzer werdenden Tagen lässt die Energie spürbar nach.


Noch verwöhnt die Herbstsonne, aber ich ahne schon das große Nass-Dunkel dahinter. Aber die Erfahrung lehrt: Vorweg fürchten bringt garnichts, das Kommende kommt von allein: daher lieber Nase in die Sonne, Augen zu und Wärme tanken und Kuchen essen ;))
Das Rezept für den Hildegard Kuchen habe ich aus einem E-Book von Wighard Strehlow und aufgrund der Rosinen-Phobie von Mr. Urban White ohne all die kleinen süßen Schrumpeldinger gebacken.


Durch den kleinen Schuss Amaretto und dem ganzen Esslöffel Zimt duftete das ganze Haus... Hildegard-Kuchen isst man am besten noch warm, dann ist er einfach göttlich!

Für den Kuchen braucht man:
350 g Dinkelmehl
200 g Butter (zimmerwarm)
200 g Rohrohrzucker o. brauner Zucker
2 Eier
1/2 Päckchen Weinstein-Backpulver
1 Prise Salz
2 EL Zitronensaft

Für den Belag:
300g Mandeln gemahlen (ich hab sie nur gehackt, das macht eine tolle Mandelkruste)
100 g Zucker
1 EL Zimt
2 EL Rosinen
10 ml (ein Schuß) Amaretto
1 Messerspitze gemahlene Nelken
Milch nach Bedarf

Ofen auf ca. 170 °C vorheizen

Am besten den Belag zuerst machen, dann alle übrigen Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. 
Für den Belag die Mandeln ohne Fett leicht im Topf anrösten, dann den Zucker hinzu, der beginnt zu schmelzen, dann können Rosinen hinzu und Amaretto.
Mit Zimt und Nelken würzen und falls es noch nicht dickcremig genug ist, ein winziges Schlückchen Milch hinzugeben. Es sollte eine cremige Masse entstehen. Die Masse darf abkühlen, während ihr den Teig herstellt.
Den Teig in eine gefettete Form rund oder eckig, Mandelmasse obendrauf, mind. 1x Naschen, einige gehobelte Mandlplättchen drübersteuen und einige kleine Butterflöckchen ganz zum Schluß oben drauf - und ab in den vorgeheizten Ofen! Ungefähr 40-45 min backen bei 170°C.

Rausholen, im Garten ein Sonnenplätzchen finden, Tee kochen und mit dem warmen Kuchen ab in die Sonne!   
  

Sogar ein kleiner Borretsch blühte noch unerschrocken in der Altfrauen-Oktobersonne.
Mr. Urban White war so verwegen vorzuschlagen, das nächste Mal könne man den Kuchen doch mit ein bisserl Eiscreme begleiten...was da wohl die Hildegard dazu gesagt hätte!!!!
Mir schmeckt er so am besten, warm und voller Nervennahrung. Hmm...


Ich wünsche Euch einen ganz Herbst-sonnigen und Seelenwarmen Sonntag. Wir machen jetzt etwas ganz verwegenes - wir fahren zum Schweden, der hat heut Sonntags-offen (in der Woche komme ich ja sonst gerade nie dazu) und eigentlich brauchen wir ja auch (fast) nix....;))))


Allerliebste Grüße
Eure

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