Donnerstag, 25. Dezember 2014

Der Geist der Weihnacht

Ihr Lieben, ich hoffe eine Jede und ein Jeder hat es jetzt so richtig gemütlich, vielleicht ein bisschen besinnlich - weil das unglaubliche Weihnachtsoratorium im Hintergrund läuft und man das hypnotische Flackern der Kerzen überwacht auch natürlich lecker... Irgendwie beschäftige ich mich seit dem gestrigen Weihnachtsgottesdienst mit der wirklich wichtigen Frage nach dem "wahren Geist der Weihnacht" - wie ich auf so eine komische Frage komme fragt ihr euch ??? Geht es nicht einfach um Geburtstag Christi, Baum und Geschenke???


Naja, also: Ich hielt Weihnachten bislang für das historisch belegte Fest Christi Geburt...und glaubte an all die unvermeidlichen Zutaten einer richtig guten Geburtsgeschichte mit winterlichem Stall und Esel und Engeln ..bis ich erfahren musste, dass ein Papst im 4 Jahrhundert die Geburt Jesu auf den Geburtstag des römischen Sonnengottes Sol, die damalige kalendarische Wintersonnenwende gelegt hatte. Also nix mit historisch belegt, sondern eher mit symbolischer Bedeutung - für das Licht, das in die Welt kommt... das wahre Geburtsdatum sei nicht zweifelsfrei überliefert (eher im Sommer anzunehmen)...oder bin ich da wieder einer Geschichte aufgesessen??  Aber warum sollte ich unserem Pfarrer nicht glauben? Es geht also um Licht und Menschwerdung...alle lauschen andächtig, rascheln mit den Füßen und drängeln sich dann am Ausgang...bloß schnell ins warme Wohnzimmer, an den Tisch ...aufs Sofa.


Schon lange zu Hause, dachte ich darüber nach: hätte ich nicht aufstehen sollen um einen der hinten in der Kirche Stehenden meinen Platz anzubieten (ich bin meist sooo rechtzeitig da, dass ich einen Platz bekomme)...denn ich liebe es, einen guten Blick auf den Baum zu haben und während dieser heilige Stunde Weihnachtsgottesdienst auch sitzen zu können. Da war ich wohl kein "Licht" für andere...und sonst? Mit dem Blick aufs Jahr gibt es so einige Momente, wo ich wenig "Nächsten lieb" war - weil zu müde, zu genervt und einfach zu ungeduldig. Wenn Weihnachten mich und uns daran erinnern soll, dass es um etwas Größeres als meine Blaufichte und  "was koche ich an den Feiertagen" geht, dann ist das schlicht und einfach: göttlich gut und (m)ein Licht im Alltagstrott.


Dieses Jahr steht keine "voll fette" Nordmann im Wohnzimmer sondern eine höchst pieksige Blaufichte, die dafür herrlich duftet und auch ein bisschen weniger normgerecht gewachsen ist ;)) Aber das erleichtert mein Nachdenken über den "Geist der Weihnacht" - der bestand irgendwie auch darin, dass ich mich mehr auf das gegenseitige Vorlesen einer vorher heimlich vorbereiteten Weihnachtsgeschichte gefreut habe, als auf das Geschenke auspacken.
Mit dem Morgenkaffee in der Hand habe ich dann wirklich mal sehr bewusst dem Weihnachtsoratorium gelauscht, meinen Baum huldvoll betrachtet und auch verstanden: es geht um das Anhalten und die Zeit, die man bewusst mit seinen Lieben und sich selbst verbringt - aussteigen aus dem Alltag um neu einsteigen zu können, mit dem Vorsatz: ein bisschen lichter für seine Mitmenschen zu sein: geduldiger mit Nörglern, nachsichtiger mit zu Langsamen und höflicher zu denen, die uns vermeintlich nur ärgern wollen...

  
Hab ich ihn denn nun gefunden? Den Geist der Weihnacht? Ich hab ja noch einen weiteren Tag und bin gespannt, was mir begegnet. In diesem Sinne wünsche ich Euch wundersame und friedliche Stunden - seid festlich und nett miteinander und lasst es Euch sooo richtig gut gehen: lange ausschlafen, Kaffee, den der Mann kocht, ein Blümchen, das unverhofft den Frühstückstisch ziert, das gute Geschirr, Kerzen, echtes Essen, berührende Gespräche, überraschende Weihnachtskarten von lieben Menschen, Bücher, Bücher, Bücher ;))) und Rotwein...

Frohe Weihnachten wünscht Euch




Dienstag, 2. Dezember 2014

Was mich bewegt und euch freut - Verlosung!!

Meine letzte Woche stand unter einem guten Stern: viel schlafen, viel schweigen (aber viel im inneren Gespräch) und viel denken...es war sooo erholsam, trotz der frühen Tagesanfänge. Die Woche verband mich thematisch mit Teresa von Àvila, europäischer Pflanzenheilkunde und feenhaftem Farnkraut. Wie das geht? Neben den mitgebrachten Büchern (Pflanzen) gab es jeden Tag zwei unglaublich bereichernde Referate über diese kluge, emanzipierte und heute würden wir sagen: freche Kirchenfrau, die Nachmittage verbrachte ich im Wald mit Umherstreifen und die Abende und Dazwischenzeiten mit dem Lesen meiner Pflanzenbücher.


Wusstet Ihr, dass Farne nicht nur uralte Ritual- und Heilpflanzen sind, sondern dass deren wunderbare Spiralform, bevor sie ihr Blatt entrollt, das älteste Symbol der Menschen ist. Es überdauert als Symbol die Zeit, meint immer Unendlichkeit im Kleinen wie im Großen: in Galaxien, Seepferdchenschwänzen und menschlichen Organstrukturen. Und da findet sich dann doch wieder die Verbindung aller meiner Themen - finde ich. ...und dass Eva auf Äpfel stand, ist mir nun auch klar! ;))


 Zurück in den Alltag nehme ich noch eine große Portion Ruhe mit, die ist ja ganz hilfreich in der turbulenten Vorweihnachtszeit - ich bin dekotechnisch total im Rückstand...es gibt noch nicht einmal einen Adventskranz...tstst! ...aber das Vorweihnachtsgefühl braucht ja keinen Termin, der Kranz und das Funkeln kommt schon noch.

Jetzt kommt erst mal die Verkündigung der beiden Gewinnerinnen - Sternentuch und kleines Weihnachtswichtelmädchen machen sich gleich auf große Reise!
Unter den gestrengen Augen des Notars und dank der Ziehung durch den unbestechlichen "Zufallszahlengenerator"
gewinnt:

Das Wichtelmädchen
Carolin von Carolins Upcycling

 und 

Das Sternengeschirrtuch 
 Sabine von Wohnpotpourri

Herzlichsten Glückwunsch!!
Bitte mailt mir doch mal eben noch Eure Adresse!


Euch anderen danke ich für Eure lieben Worte und das Mitmachen!



Eine wunderbare Woche wünscht Euch




Dienstag, 18. November 2014

In der Wiederholung liegt die Kraft...



Während der November uns noch manchmal mit Sonne und milden Temperaturen an der Nase herumführt, geht es wieder ganz schön schnurstracks auf Dezember zu (der Klassiker der Wiederholungen: jedes Jahr kommt Weihnachten so ganz plötzlich um die Ecke). Um so richtig in Vorweihnachtsstimmung zu kommen, werde ich nächste Woche mal wieder ins Kloster gehen...zum Schweigen! Das wird das 3. Jahr, wo ich dieses wunderbar seelenreinigende Ritual praktiziere. Mal nicht Reden brauchen, die Ruhe im Kloster und die ritualisierten Tagesabläufe der Brüder...das ist wie eine Vollbremsung auf der Autobahn...danach bin ich total tiefenentschleunigt und hab viel mehr von der Vorweihnachtszeit.


Und so fügt sich eines zum anderen - so auch Tag um Tag und Jahr um Jahr. Wieder ist eins rum und mein Blog geht in die Wiederholung: heute wird Urban white 2 Jahre alt...wuuhuu, wer hätte das gedacht? Also ich nicht! Aber trotz mancher Thementiefs und Pausen habt Ihr mich nicht hängen lassen und seid immer wieder mal kucken gekommen und habt wundervolle, tiefsinnige und witzige Kommentare hinterlassen.
Dafür möcht` ich Euch bitte alle mal wieder in den Arm nehmen...drückdrück und Hände schüttel und vor Freude schluchz, ach und zwei klitzekleine Geschenke hab ich doch auch für Euch! Wollt Ihr mal sehen?

  
Zum Einen wartet dieses kleine zauberhafte Maileg-Mädchen, das sooo gern an einem Weihnachtsbaum hängen würde auf ein neues Zuhause und für all die, die noch etwas Glanz in der Küche brauchen, hab ich das Sternengeschirrtuch gefunden. Also, wer eins der kleinen Feinigkeiten gewinnen möchte, hinterlässt bis zum 30.11.2014 einen Kommentar (denn dann bin ich ja erst vom Schweigen zurück;)) und kann mit dazu schreiben, was er lieber hätte.

Und wer mag, nimmt das Bildchen mit...

 
So meine Lieben, ich gönn mir jetzt ein Geburtstagsessen, sowas richtig herbstliches - neben Ofengemüse, Kürbissuppe ist mein allerliebstes Winteressen, auch bei Plusgraden, Grünkohl!!! Hmmm!! Und natürlich hat der vorher Frost bekommen, damit er lecker ist ;)) Und als Vegetarierin gibts ihn diesmal in Form einer Quiche mit Räuchertofu (das Schinkenbier im Hintergrund ist nicht MEINS! Aber Herr Urban White mogelt doch wieder ein bisschen Schinken zum Grünkohl tststs!!! )


Ich wünsch Euch eine wunderbare Woche!!


liebste Grüße


Donnerstag, 30. Oktober 2014

Ein Nebelkleid liegt auf den Wiesen

...Tralala, juppi - dei...ISCH hab frei!!! Ich genieße den Luxus, mir ein richtig laaanges Wochenende zu gönnen und fange heute schon damit an. Viel gearbeitet in letzter Zeit... da braucht es wieder Muße und Zeit, um die inneren Akkus aufzuladen. Blöderweise brauche ich immer den ganzen Tag, um im "Frei-haben" anzukommen... ich mach so viele Pläne und bin dann damit erst einmal völlig überfordert, will zuviel auf einmal: spazieren gehen mit dem Tochter-Hund, ausschlafen, Buch zu Ende lesen, Türe weiß streichen, Schlafzimmer umräumen...bisschen Kultur? ...und shoppen wäre auch fällig...

Ich bin dann erst einmal mit Bella auf die Felder gegangen. Da hing noch Nebel in den Wiesen und auf den Pferden lag Stille und in den Schlafbäumen zwitscherten sich die Feldvögel  ganz leise ein "Guten Morgen" zu... um dann in einer quirligen Wolke Formations-Kurven im Morgendunst zu üben...


Wenn ich dort unterwegs bin, kann ich ganz einfach der Illusion erliegen, dass ich weit weg von der Stadt und irgendwo mitten auf dem platten Land bin... dabei habe ich die Stadt nur fußläufig verlassen. Immerhin in Gummistiefeln ;))


Gestärkt durch den ruhigen Tagesbeginn (so eine Feld- und Wiesenbegehung erdet mich mindestens so gut wie eine Doppelstunde Yoga)  habe ich mich am Nachmittag doch in die Stadt und auf die Shoppingmeile gewagt. ...kennt ihr das auch, erst einmal finde ich nix, dann kann ich mich nicht entscheiden, weil zwei Farben vom selben Teil da oder nicht meine Größe...argghh!!! Das frisst meine ganze schöne Energie auf!!!


Aber wenn ich die Bilder von heut morgen sehe, bin ich schon wieder beruhigt...der Herbst bringt so unglaublich ruhevolle Stimmungen zustande...oder sind wir jetzt einfach empfänglicher dafür, weil die Tage kürzer werden und das Licht so kostbar ist?
Die Natur verabschiedet sich, aber auch im Vergänglichen steckt soviel Schönheit.


...die Pilze sind so elfenhaft...so zart und verletzlich. Und ja, ich lasse die Blätter gern mal liegen und bin da nicht so militärisch streng mit der Gartenpflege ;)) ...obwohl ich sicher gleich hören werde, dass die Nussbaumblätter, um die es sich da handelt, weg müssen, weil voller Gerbstoffe...jaaa, aber doch nicht an meinem schönen langen Wochenende ;))

Morgen kommen sicher wieder kleine Monster und Gespenster vorbei...lasst Euch nicht erschrecken!

Ich wünsche Euch eine herbstlich-schöne Restwoche!

liebe Grüße










Donnerstag, 23. Oktober 2014

Wohnen in Weiß...

...das war meine Vision und ja irgendwie auch meine ursprüngliche Intention, um einen eigenen Blog zu beginnen. Ich wollte hauptsächlich über "weiße Wohndinge" berichten, die eine Geschichte haben... aber wie so oft kommt dann ganz viel buntes spannendes Leben dazwischen...und ich plaudere über Reisen und mein schattiges Gärtchen, über Körbe und Meer. Aber nun zieht das Leben wieder von draußen nach drinnen...ich laufe ruhelos durch meine Kemenate und überlege, was als nächstes weiß werden könnte...und da habe ich beschlossen, Euch meine liebsten drei weißen Wohnmöbel-Dinge zu zeigen...
Voila! Lieblingsstück Nummer 1

Mein Nachtkästchen...


...ist ein Geburtstagsgeschenk von Mr. Urban White und beherbergt viele meiner Lieblingsbücher, denn ich schmökere für meine Leben gern im Bett ;)) ...jeden Abend und egal wie spät brauche ich noch 1-2 Seiten bevor ich den Tag loslassen kann...


Und auch wenn es nicht wirklich uralt ist, liebe ich es sehr - es hat so einen unaufgeregten Charme.

Mein Lieblingsmöbel Nr. 2 ist nach wie vor mein Geschirrschrank, ein Findelkind aus einer Gartenhausauflösung. Ohne mein beherztes Eingreifen wäre er auf dem Sperrmüll gelandet...  und als Neujahrsprojekt verwandelte er sich dann von Feuerwehrrot in Weiß und trägt nun ganz behutsam altes und neues Porzellan.


Wie alt er ist? Keine Ahnung...aber er hat geschliffene Glasscheiben und schwere Glasböden und irgendwie auch "Seele". Leider steht er ein bisserl eingezwängt, fast schüchtern in der Ecken, aber damit kann ich (erstmal) gut leben.


Mein letztes und drittes Möbelstück war ursprünglich dunkelbraun...vor Jahren beim Möbelschweden gekauft. Mich störte im Bad immer diese sichtbare Unordung. Handtücher, Putzzeug, Kosmetik...irgendwie flog immer alles durcheinander. Dann hatte ich die Idee ein altes Stück Leinen vor den unteren Teil zu hängen... tja, und da mein altes Leinentuch weiß war, kramte ich mal wieder die Pinsel hervor ;))


Schön schlank, denn das Bad ist winzig und mit Tuch nun viel "ruhiger". (Ich vergesse leider immer "Vorher" Bilder zu machen - ich bin dann im "Projekt-Rausch")


So meine Lieben, heute also ein kleiner Themen-Reportage-Gang durchs Haus an bekannte Orte und in unbekannte Ecken...und wenn ich mich so umsehe, ich hätte noch ein paar weiße Möbel mehr ;))

Ich wünsche Euch Wind in den Drachen und Herbstsonne auf den Äpfeln!

...die letzen Wochentage schaffen wir auch noch!
Macht es Euch schön!

liebe Grüße




Freitag, 17. Oktober 2014

...Passt!

...antwortete der Österreicher mir gern auf all meine kulinarischen (Sonder)Wünsche und Fragen. Hach, seufz... es war einfach ein rundum wunderbarer Wander-Wellness-Sommerabschieds-Urlaub. Ich brauchte nach einem arbeitsreichen Spätsommer endlich mal Weite. Sonst zieht es mich IMMER ans Meer, am liebsten an die Ostsee, aber jetzt brauchte ich unbedingt mal die Wolken zu meinen Füßen und endlosen Blick über Gipfel und Wandern bis die Waden streiken...

 
Teile von uns spürten erst beim Bezwingen des wunderschönen Gipfels mit dem überhaupt nicht passenden Namen "Tristkogel", dass er nicht schwindelfrei ist...wir nahmen aber auch den Direktzugang mit den Attributen "trittsicher und schwindelfrei"... ich muss laut Mr. Urban White in früheren Leben eine Bergziege gewesen sein...mir machte das nichts aus ;)) Der Ausblick entschädigte dann sogar das schwindelgeplagte Hirn, alle Zellen beruhigten sich wieder und weiteren Gipfeln stand nichts im Weg (solange wir nicht wieder über schmale Grate den Aufstieg wagten) Auch in Zukunft werden wir mit dem Tristkogel verbunden bleiben, aber das ist eine andere Geschichte ... (Neugierige können ja schon mal im Gipfelbuch nachlesen ;)


 Wir hatten so unfassbares Glück mit dem Wetter, dass wir fast jeden Tag zu langen Wanderungen unterwegs waren und abends haben wir unsere müden Knochen in die Sauna getragen...herrlich! Und kochen konnten die auch noch...!!! Sogar vegetarisch! Auch wenn es die von mir gewünschten Gemüsekombinationen nie laut Karte gab, immer hieß es: Passt! "Äh, und dann nehm ich noch ein oder zwei Viertel vom Hauswein...?!" "Passt!"
  

Jaaa, Insider wissen, wie sehr ich mir ja ein Holzhaus wünsche...und siehe da: die passende Immobilie hab ich auch gefunden ;))
Ich war total hingerissen, wie einsam und wunderschön manche Alphöfe lagen. Ringsum nur Alpwiesen und Berge und Himmel und das Glockenbimmeln der Kühe...das könnt ich mir für ein Sabbatjahr oder ein Praktikum als Sennerin auch gut vorstellen. ...einfach mal aussteigen!


In diese Gegend, so waren wir beide einig, müssen wir unbedingt noch einmal fahren. Schließlich haben wir ja nur ein Bruchteil der 400km Wanderwege geschafft und auch die "7 Gipfel Challange" wartet noch auf uns. Da müssen wir aber vorher noch ein bisschen Schwindelfreiheit trainieren.
Und außerdem muss ich doch auch mal sehen, was da so im Frühjahr in den Bergen blüht!


Zurück aus dem Urlaub hat mich der Alltag wieder mit voller Wucht gepackt...so dass ich kaum zum lesen Eurer Blogs kam, geschweige denn zum kommentieren und selber schreiben. Da freue ich mich morgen früh drauf! Mit einem Kaffee eine richtig schöne große Blogrunde zu machen...wahrscheinlich brauch ich mehr als einen Kaffee ;))

Ein zauberhaftes Wochenende wünscht Euch







Sonntag, 21. September 2014

Stille(r) Post

...ich bin wohl irgendwie etwas langsamer geworden. Schon wieder sind einige Wochen (!) vergangen, ohne Post von mir. Entweder passiert nichts oder ich brauche mehr Zeit, um neben der Arbeit und dem alltäglichen Kram wieder zurück zu mir zu finden. Ich beschließe jetzt einfach mal, dass das in Ordnung ist.

Wir hatten übers Wochenende einen zauberhaften Spontanausflug ins Land der Franken, um einerseits ein Geburtstagskind hochleben zu lassen und andererseits eine kulturelle Spezialität (mit internationalem Ruf) der Gegend kennen zulernen. So schlenderte ich also durch herrlichstes Altweiber-Wetter (wer sich diesen Begriff bloß ausgedacht hat...) und schöner Fachwerkkulisse über den "Korbmarkt" der ehemaligen Korbmacher-Hochburg Oberfrankens. Ehemalig, da dieses schöne Handwerk hierzulande preislich leider von den Billigproduktionen aus Osteuropa und China verdrängt wird und leise ausstirbt...

Umso schöner und bemerkenswerter war es, dass Korb-Künstler aus Frankreich und Skandinavien sich von diesem Billig-Trend nicht beirren ließen und ihre Kunst zeigten, die mich total begeistert hat!

  
Diese filigranen Einkaufs-Körbe sind eine Augenweide, so einen hätte ich gern gekauft... aber ich brauche für Kaufentscheidungen immer etwas länger und ich hatte bis zur Rückfahrt nur knappe 2 Stunden...viiiel zuwenig!  Dieser, ich glaube aus Frankreich stammende, Korbmacher strahlte so eine Ruhe aus, während er schon wieder irgendetwas zauberte, und das ist es, was auch seine zarten aber durchaus stabilen Körbe ausstrahlen.


Ist dieser Hanfhenkel-Korb nicht traumhaft? Darin zeigt sich meines Erachtens wirkliche Handwerkskunst, die durch Konzentration, Liebe zum Material und Können entsteht.


Versunken in der Arbeit...was gibt es Schöneres, wenn Arbeit solch eine meditative Wirkung hat, ich war völlig gefangen genommen und hätte mich gern daneben gesetzt, um einfach zu verfolgen, wie etwas Neues entsteht.

An vielen anderen Ständen, die vor Körben nur so überquollen, sah man dann die schon oben beschriebenen Körbe, die man im Straßenbild so kennt und die mit quietsch-bunten Blumendruck versehenen Korbtabletts, denen ich irgendwie nichts abgewinnen kann... Davon gibts keine Fotos ;)!!!

Verwundert stellte ich auch fest, welch unterschiedliche Farben schon das Rohmaterial aufweist - warme, weiche, erdige Naturtöne. Herrlich!


Dieses Katzentipi aus unterschiedlichen Weide-Farben würde doch sicher jedem Stubentiger gefallen. (Also zumindest hab ich es als Katzenkorb gedeutet, könnte aber auch für etwas anderes erdacht worden sein)


Korb passt doch einfach wunderschön in diese Herbststimmung!
Und: (Achtung thematischer Quantensprung) da mich schon Einige nach einem Bild von meiner Gazelle fragten, heute auch noch schnell ein Bild von meinem neuen Fahrrad: auch mit Körbchen ;))


So, nun hoffe ich, dass auch heute die Septembersonne noch raus kommt und wünsche Euch einen wonnig-warmen Sonntag! Und wer ein bisserl Kultur braucht kann ja mal (so wie ich jedes Jahr auf´s Neue) das Gedicht von Eva Strittmater auswendig (!) lernen. Es macht riesen Spaß, beim spazieren durch Wald und Wiese dieses Gedicht in Gedanken rezitieren zu können...

"Ich mach ein Lied aus Stille 
Und aus Septemberlicht.
Das Schweigen einer Grille
Geht ein in mein Gedicht."
...
(Auszug)
 



Liebste Grüße



Samstag, 23. August 2014

Was tun? ...was tun!

Immer gibt es was zu tun... oft Alltags-Pflichten, manchmal Schönes. In der Woche komme ich vor lauter Alltags-Hin-und Her, das mich zwischen Arbeit und Haushalt pendeln lässt, kaum dazu, mich am Garten zu freuen. Der hat längst den Sommer-Blüh-Zenit überschritten, aber dennoch...noch gibt es herrliche kleine Blühinseln, die ich zwischen Montag und Freitag viel zu wenig würdige und die trotzdem einfach da sind, ob ich nun schaue oder nicht. Wie z.B. auf der alten Bank vorm Haus, auf der sich allerlei Töpfe sammeln und wo immer mal auch das ein oder andere Küchenkraut, wie das lilablühende wilde Basilikum, zwischengeparkt wird.

 
Auf der Bank tummelt sich so einiges: ein kleiner selbst gezogener Olivenbaumsteckling, der Würzelchen bekommen hat. Nun sitzt er dort in seinem "Kindergartentopf" um zu wachsen, dann ist da noch meine unverwüstliche Geranie, die ich seit Jahren habe und die fleißig in weiß-rosa Lollipop-Farben blüht, wilder Basilikum, bisschen Heidekraut und unverwüstliches Zimbelkraut ...tja und ganz hinten, schon unscharf, müht sich eine Wicke an meiner "Wicken-Lampenschirm-Kletterhilfe" ab und will und will nicht blühen... Was da zu tun bleibt? Daumendrücken für die Wicke und freuen an den Blühfleißigen!!


Heute gab es aber auch etwas ganz Neues und "Noch-nie-dagewesenes" zu tun, weshalb ich auch einige Zeit Anlauf brauchte, um mich ranzutrauen. Heute wurde Wolle gewaschen! ... die habe ich von den Schafen meiner Land-Freundin. Und die Tipps, wie ich denn nun Wolle wasche ohne dass es gleich Filz wird, habe ich von der wunderbaren Birgit (olann-wolle.blogspot.de) die ja mit Wolle zaubern kann...
Neben dem vielen Wassereimer schleppen, was schon der Hauptteil der Arbeit am Wolle waschen ist, habe ich auch alles zu sehr Verdreckte und Verfilzte rausgezupft...und  immer wieder Wolle sacht ins Wasser drücken - eine fast meditative Angelegenheit.


Sie ist so fluffig sanft-weiß, dass ich sie wahrscheinlich gar nicht färben werde...obwohl mich das natürlich auch brennend interessiert, welche Naturfarben durch Pflanzenfärbung entstehen. Was ist zu tun? Warten!!! Der Wolleberg muss trocknen... das dauert noch etwas. Also ab ans Alltagsgeschäft: Wäsche waschen. Gott sei Dank muss ich das nicht per Hand tun ;)) Aber solange es das Wetter erlaubt, hänge ich sie in den Garten. Ich liebe diesen "Frische-Luft-Wäsche" Geruch!!!


Abends nach der Arbeit, bin ich mindestens zweimal die Woche auf meinem Acker. Dort wächst und reift es, das es die helle Freude ist. Bis auf ein bisschen Hacken und Unkraut im Schach halten, habe ich nichts getan und trotzdem werde ich reich beschenkt mit Gemüse. Was gabs heute zu tun? 
Zum Einen: Vegetarische Schmorgurken kochen...für mich DAS Sommergericht, der Duft von frischen Dill haut mich immer um! Und zum Anderen: es gab noch Mangold einzufrieren. Der wird später, im Winter, in ein herrliches Pilz-Mangold-Risotto wandern. Die feinen Kartöffelchen halten sich im Tonkrug und der Salat kommt morgen Abend auf den Tisch.


Und zack die wupp ist es Abend! Nix da mit Füße hochlegen! Heute gehts ins Konzert! ...ein kleines feines Clubkonzert eines nordschwedischen Singer Songwriters, dessen Musik und Texte zu Herzen gehen und der in diesem Jahr zu seinen Konzerten mit dem Fahrrad fährt und für jeden Kilometer für ein Projekt (Arche noVa.e.V.) spendet, das sich für sauberes Trinkwasser einsetzt. In vielen Ländern ist das keine Selbstverständlichkeit. Ich könnte mich fast als Groupie bezeichnen, denn das ist das 4. Mal, dass ich Stefan Johansson im Konzert höre und jedes Mal begeistert bin!!! Wer mal reinhören will: The road of the peaceful warrior  

Und wenn ich derzeit die Weltnachrichten verfolge und an all die Konfliktherde über die man spricht wie Gaza, Nordirak und Ukraine und an all die, über die man nicht spricht, denke - dann überkommen mich neben Ohnmacht und Wut so Gedanken wie: Was kann man und ich nur tun, damit Menschen aufhören, Krieg zu führen. Warum können wir Konflikte wegen religiöser Unterschiede, existierende Ungerechtigkeiten oder Missverständnisse nicht einfach friedlich lösen???  Da gibt´s ne Menge zu tun! Für sauberes Wasser zu spenden, ist nur ein Anfang...


Nachdenkliche Grüße ins Wochenende...

Eure


Nachtrag: 

Wer im "Süden" (also von mir aus gesehen) wohnt, kann Stefan Johansson noch auf Tour erleben:
(kleine Auswahl) 
Fr.29.08. Dresden; Kulturkirche Weinberg
Mi. 24.09. Zwickau, Alter Gasometer
So.28.09. Coburg, Haus Contakt
Di. 30.09. Fürth, Kofferfabrik

...wirklich empfehlenswert!! Lieder zwischen "Heim- und Fernweh" , altschwedische Volkslieder mit Pop und Rock-Poetischen Anklängen und ab und zu Sitarbegleitung!!!   



   


Sonntag, 10. August 2014

Ich bin wieder zurück aus meinem ... Sommerloch

Hui...soo lange war ich nicht hier, dass ich garnicht bemerkt habe, dass bei Blogger schon wieder irgendwas umgestellt wurde, so dass ich kaum in meinen eigenen Blog kam...tststs!!!!
Nun ist das süße Faulenzerleben vorbei, der Alltag und die Arbeit hat mich wieder...aber noch gibt es morgens auf dem Fahrrad so ein ...sommerlaues Leichtigkeitsgefühl. ...und abends auf dem Nachhauseweg duften Scharfgarbe und Goldrute eine Ahnung herbstlich herb...sind wir eigentlich schon in den Hundstagen?


Mit meiner neuen "Gazelle" (mein geliebtes altes Fahrrad haben böse Langfinger vor 6 Wochen geklaut) habe ich im Urlaub das Umland erkundet. Vorbei an Feldern auf denen das Brot noch reift, vorbei an stillen Waldseen...und ab und zu anhalten, wenn es interessante Orte, wie kleine unverhoffte Antikläden zu besuchen galt. Leider kann man auch auf einem Hollandrad im Körbchen keine alte wunderschöne Milchkanne oder Zinkwanne mitnehmen... (das hatte ich beim Kauf nicht bedacht!!!)


Und natürlich sind freie Tage dazu da, um liebe Freundinnen, vorzugsweise auf dem Land, zu besuchen.
...und da "nur" in der Sonne sitzen und Kaffee trinken nicht so unser Ding ist, (Wir brauchen auch ein Projekt!) wurden Sauerkischen gepflückt, um Saft und Marmelade zu kochen und fürs dolce vita wurde lecker Kuchen gebacken.  Und beim ausgiebigen Spaziergang über die Uckermärischen Hügel  
konnte dann auch noch über Gott und die Welt philosophiert werden, was für ein Sommer! Ich weiß garnicht wohin, mit all meiner Landsehnsucht...


...also so ein Aprikosenkuchen ist eine ganz feine Sache und wurde umgehend in meine innere Rezeptdatei aufgenommen! ...danke Dir, Uckermärkerin!!!


 Meinen Sommerurlaub verbringe ich nun schon seit Jahren ohne Herr Urban White...früher auf ausgedehnten Mutter-Tochter-Radtouren, später auf alleinigen Radtouren an der Küste...und dieses Jahr halt im brandenburgischen Umland, dass in all seiner oft herben Schönheit von mir wiederentdeckt wurde. Die Dörfer sind oft schlicht an einer Straße aufgereiht, die Dörfler am Anfang ebenso ländlich schroff (wie es mir oft nachgesagt wird) um sich dahinter in bezaubernde Weiten, sanfte Hügel und lauschig-mystische Wälder zu verwandeln. ...und so wandelbar oder facettenreich sind auch die Menschen, die dort leben.  


Und nach all meinen abwechslungsreichen Urlaubstagen fiel dann auch der Einstieg in die Arbeit garnicht soo schwer, schließlich kann ich einfach am Wochenende jederzeit wieder in meine "Urlaubsregion" entfliehen. 

Wo hat Euch der Urlaub hingeweht? ...was habt Ihr entdeckt?
Früher, nach den Ferien, mussten wir in der Schule als erstes einen Aufsatz schreiben über das "schönste Ferienerlebnis" - aber obwohl ich nicht weit weg war, gab es soviele "schönste" Erlebnisse:
  • nass bis auf die Haut nach einer Taufe im abendlichen Gewitterregen werden
  • am schönsten See Brandenburgs nach einem heißen Tag ankommen und feststellen, dass ich meinen Badeanzug vergessen hatte...
  • oder... in einem kleinen Radgeschäft in Kreuzberg bei einer kundigen Verkäuferin meine "Gazelle" finden, sich auf den ersten Blick verlieben...und kaufen.

Einen schönen Start in die Woche wünscht Euch








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